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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0162
Ad Aquilonalem partem (17) Tieffingruoba m>, (18) Dahsbach"), (19) Smie-
bach0>, (20) Otensneita, (21) Seranna t). Ad (22) angulum Sulzbach i>.
(23) Hademares chneu'>, (24) Miliruittistein s\ (25) Wolfherisbach'K (26)
Wolemuotishus"), (27) Cambach, (28) Breitinvurtv>. ad (29) conjinium
Alamannorum."

a) Grandidier (G) hat das verdeutlichende terminalia loca; Würdtwein (W) hat
terminalia loca sita. — b) Rincschinwach D(ümge), Ringhenbach W — c) Wartie
G, D — d) Bancenle G, Bancelne D — e) Buruc egilolfes K(opialbuch) —
f) Burucbaci D, burmbaci W — g) Snette G, D — h) Wezistein G, D — i) Stouf-
feberg W — j) Rubrum volutabrum D — k) Luiboldis- G, D, Quideliroda
(!) W — 1) commarchium G, D — m) Tieffengruba D — n) Dahsbah G, Dasbach
D — o) Smiebah G, Smiebak D — p) seranna K, stramma W — q) Sultzbach K,
Sulzbah G — r) Hademares, chneu K, Hadesmareschneu G, Hadamareschneu D
— s) Müimutistein G, D Widimitistein W — t) Wolferisbah G — u) fehlt bei G,
Uulemutishus D, Gampriesbergen (!) W — v) Braiten- G, Breitenvurt D.

Zu Lautstand und Alter

Bloch vermutet, daß die Grenzbeschreibung aus der Zeit der Verfälschung
stammt; er weist auf ein anderes „commarchium" in einer Murbacher Urkunde
des 12. Jahrhunderts hin (407, A. 4). „Der Zusatz hinter der Datierung verrät
sich schon durch seine Stellung als ein späteres Anhängsel" (397). Genauso
urteilt Schwarzmaier S. 6. Nach mündlichem Urteil von Ernst Ochs läßt aber
die Grenzbeschreibung „älteste, noch jetzt gebräuchliche Ortsbezeichnungen
neben verderbten modernen Namen" erkennen. Die vorhergehende Zeugenliste
weise „das Gepräge von Namen aus dem Anfang des 10. Jahrhunderts auf",
die Ortsnamen trügen „vielfach Zeichen höheren Alters an sich" (Roth 63).

Ochs dachte offenbar an eine Form wie Buruc, wo das zweite u, der Sproßvokal,
ein Zeichen höheren Alters sein könnte (Braune § 69), wenn wir nicht eine
spätere Schreibgewohnheit oder Schreibvariation annehmen wollen. 8 Im übrigen
sind aber die Namen erst spätalthochdeutsch: Mit dem 10. Jahrhundert geht
das auslautende -a in -e über (§ 58 f.); in unseren Namen steht noch zweimal -o
(-sneita, -gruoba), aber fünfmal schon -e, was etwa auf das 11. Jahrhundert
deutet; die volle Abschwächung ist vor dem Ende dieses Jahrhunderts nicht zu
erwarten. — ie für io (in Tieffingruoba) steht regelmäßig seit dem Ende des
10. Jahrhunderts (§ 48). — Das e in chneu (-eu aus altem -ew-) ist Zeichen
höheren Alters, erscheint aber auch später noch neben knio (§ 30). — Das uo in
Wolemuotishus und Tieffingruoba herrscht von 900 an (§ 40). — Seit dem

9. Jahrhundert findet sich das ou in Stoufinberc (§ 46). — Der primäre Umlaut
in Seleberc (aus sali-) ist seit dem 8. Jahrhundert zu verfolgen (§ 26 f.); der
Umlaut ui in Miliruittistein (Lesung des Kopialbuchs) liegt aber später, seit dem

10. /11. Jahrhundert (§ 42). — Das i für späteres e ist in der Grenzbeschreibung
häufig, doch nur im Inlaut und nur in den mit eindeutigem Bestimmungswort
zusammengeschriebenen Namen, so daß ein geregelter Schreibgebrauch (des
Verfälschers?) vorzuliegen scheint: in Ringchinwach, Wezzistein, Stoufinberc,
Liuboldisrode, Miliruittistein, Wolfherisbach, Wolemuotishus, Breitinvurt; es
steht nicht in: Bancenlae, Egilolfes, Stephanes virst, Seleberc, Otensneita,
Hademares chneu. Das gleiche Verfahren begegnet in der vorhergehenden Urkunde
: Chincihdorof, Mortinaugia, aber Wisegardis, Etenheim. Über die starke,
„fränkische" Vorliebe der im Urkundenzusammenhang benachbarten Jura
curiae für i vgl. Henning bei Bloch 430. Ein solches i ist keineswegs immer alt;

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