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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0171
aufwärts durch das von ihm in zwei Herrschaftsbereiche geteilte Altdorf bis
zur Quelle oberhalb von Schmieheim, das sich als unechter -heim-Name („an
der Schmiehen") nach ihm nennt. Schmiech ist wie „Bach" oder „Ach" ein alter
appelativischer, einstämmiger Gewässername, vorahd. *Smeuha, aus der idg.
Wurzel *(s)meu-g-/-k- „schlüpfrig, schlüpfen", für einen langsam dahingleitenden
Wasserlauf; hier ist das Grundwort -bach schon verdeutlichend angefügt. 28

(20) Otensneita, (21) Seranna

Der Ursprung der Schmiech, dessen Kenntnis die Grenzbeschreibung voraussetzt
, ist jedenfalls beim Affenberg zu suchen, an einer Stelle, von der aus ein
weiterer, oberhalb und östlich von Schmieheim noch erkennbarer, von Nordwesten
nach Südosten führender Grenzweg durch den Wald geht, damals
Otensneita genannt (mit dem Personennamen Oto zusammengesetzt). Er wird
verlassen an einem vielleicht beim Heidenkopf gelegenen und Seranna genannten
Punkt, welcher Name verderbt überliefert zu sein scheint und kaum zu
deuten ist. Aus dem mittellatein./roman. serra „Schloß, Riegel, Bergpaß" leitet
sich der Flurname Serre „Durchlaß, Falltor, Tor im Dorfzaun, Schlagbaum" her.
Vielleicht liegt hier ein Dativ dieses Wortes vor, „an der Serren"; vgl. Kleiber,
Flurn. 93 (bi der serren 1330).

Ad (22) angulum Sulzbach. (23) Hademares chneu, (24) Miliruittistein

Wo die Grenze nicht mehr einem Bergkamm, einer Wasserscheide zu folgen
vermag, geht sie „quer über Berg und Tal" (Langenbeck, Studien 185). Hier
schneidet sie das Sulzbach- und das Litschental, jeweils bei einer Biegung des
Wasserlaufs, was wir unter angulus und chneu (Knie) zu verstehen haben.
(Nach Buck, S. 140, ist Knie = Damm, ein alter Wasserbauterminus; diese Bedeutung
scheint aber sonst nicht belegt.) — Zwischen dem Litschental und dem
Wolfersbach richtete man sich nach einem Grenzstein, dem Miliruittistein. Die
Rodung (ruitti) eines Mili scheint ihm den Namen gegeben zu haben, wenn wir
der Lesung des Kopialbuchs folgen. Sonst wäre ein Personenname Milimut zu
erschließen, dessen einziger Beleg aber nach Förstemann, Personennamen 1123
diese unsere Stelle ist. Dieser Stein könnte der Kreuzstein (512 m) sein, wenn
die Grenzlinie nicht etwas weiter nördlich quer über den Großen Grassert
ging. 2»

(25) Wolfherisbach, (26) Wolemuotishus, (27) Cambach

Der Lauf des Wolfersbachs auf der linken, der des Kombachs auf der rechten
Seite der Schutter bestimmen nun die Grenze; die Schutter wird bei einer Siedlungsstelle
, die Wolemuotishus hieß, überquert. Es fällt auf, daß durch diese
Grenzziehung der größte Teil der Gemarkung Schuttertal zur Mark Ettenheim
gezogen wird. Das 1270 zuerst erwähnte Schuttertal war aber immer fest in der
Hand der Geroldsecker. Vielleicht haben sie hier unter Ausnützung ihrer Vog-
teirechte über das Kloster die Siedlung im Tal in den Griff bekommen oder
auch von Anfang an getragen.

(28) Breitinvurt

„Braitenvurt ist (nach Meinung von Grandidier und des Klosterarchivars
P. Bulffer) das Gewann Breitebene" (Rest 83). Rest scheint diese Meinung zu
teilen; auf seiner Karte ist aber Braitenvurt nördlich vom confinium eingezeichnet
, während Breitebene und der Breitenbach östlich davon liegen. Wenn
sich der Name auf die Breitebene bezöge, müßte er am Ende der südlichen,
nicht der nördlichen Grenzlinie stehen. Man könnte zu -virst emendieren; uurt

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