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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0192
gen uns auf ihre Weise den Verfasser als einen sein Amt ernst nehmenden
Seelenhirten, der sich keine Gelegenheit zur Belehrung und Ermahnung der
ihm anvertrauten Herde entgehen läßt. So lesen wir etwa am 20. 2. 1748:

Moneta, in qua Jacob et Barbara manibus et genubus flexis, oculis
in altum directis ad Deum, de quo omne bonum defluit.

Epigr.

Barbara u. Jakobs Hertz
schwingen sich heut Himelw'drts,
daß auff Ihren Ehestand
Gott leg seine SeegensHand.

Was der obenstehende beschreibende Text im angehängten Nebensatz enthält,
wird in analoger Weise am 22. 2. 1751 den Neuvermählten in den Mund gelegt:

Moneta, in qua Jacobus et Catharina einander die rechte Hand geben
Zur rechten fürwährenden Ehe Treu.

Epigr.

Wir werden in dem Stand der Eh
wie andre haben Lust u. Weh,
doch wollen wir darein uns wagen,
Gott wird die Hülffe nicht versagen.

Solche Beispiele sind zahlreich. Es ist da schon verständlich, wenn sie gelegentlich
den Charakter der Massenanfertigung annehmen und in Form oder Inhalt
nicht sonderlich überzeugend oder originell ausfallen. So lesen wir zum Beispiel
am 5. 5. 1764:

Moneta, in qua Andreas et Lucia Menschen sehen, qui affectant
umbram, ipsi Solem.

Epigr.

Wir suchen Gottes Gnad allein,

Was kann mir doch erwünschter seyn?

Wesentlich individueller und anschaulicher ist, was Hirschmann am 19. 9. 1765
den Neuvermählten auf den gemeinsamen Lebensweg mitgibt:

Moneta, in qua Georg et Maria vas vident herbis repletum amoris,
quibus Asmodaeus et suas addere studet.

Epigr.

Die theure Gnade aus der Höh
versüßt die Bitterkeit der Eh,
Ist aber Jesus unser Freund,
Was kann uns thun der böße Feind?

5. „Film"-Entwürfe

Zweifellos ist die Phantasie Hirschmanns, mit der es ihm durch über drei
Jahrzehnte stets aufs neue gelang, seine Anliegen und Wünsche in symbolische
Bildformen zu fassen, uneingeschränkt bewunderungswürdig. Dennoch ist unverkennbar
, daß sie ihm gelegentlich doch auch einen Streich spielte insofern,
als er in seine Medaillen bisweilen mehr hineinbringen wollte, als sie — hätte
man es jemals unternommen, sie materiell zu gestalten — aus technischen
Gründen wiederzugeben in der Lage gewesen wären. Es sind bisweilen ganze
Bildfolgen, ja geradezu „Filme", die er vor unserem geistigen Auge abrollen

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