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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0196
Badeleben anno dazumal im Sauerbrunnen

Von Emil Geierhaas

Im Herzen vom Schwarzwald, ein lieblicher Ort:
Bad Peterstal-Griesbach vereint find'st du dort
Umgeben von Wäldern, von sonnigen Höh'n
Das Heilbad im Renchtal, wie ist es so schön.

Die Bächlein, sie rauschen herunter ins Tal,
Viel Quellen entspringen der Erde zumal.
Sie schenken Gesundheit mit heilender Kraft:
Bad Peterstal-Griesbach natürlich es schafft.

Weithin über die Grenzen vom Heimatland
Sind Bäder und Sprudel vom Renchtal bekannt.
Und all' unsere Gäste, was sagen sie:
Bad Peterstal-Griesbach vergessen wir nie!

So lautet das neue Heimatlied, das zur Hochzeit, d. h. zum freiwilligen Zusammenschluß
der beiden Badeorte am 1. Juli 1973, von mir veröffentlicht
wurde. Wir aber wollen das Rad der Geschichte um etliche Jahrhunderte
zurückdrehen in jene Zeit, als die beiden Badeorte auch schon zusammengehörten
unter dem Namen „Das obere und das untere Bad", in jene Zeit, da
Johann Jakob Christoph von Grimmelshausen, einer der größten deutschen
Dichter des Barockzeitalters mit seiner Dichtung „Der Abenteuerliche Sim-
plizissimus" einen Entwicklungsroman von Weltruf mit autobiographischen
Zügen schuf, der durch seine lebensvolle, realistische Darstellung erfolgreich
im Gegensatz zum heroisch-galanten Moderoman stand, in eine Zeit
eines Hans Michael Moscherosch (Pseudonym: Philander von Sittewald), der
als Satiriker aus patriotischer Tendenz die französierenden Modetorheiten,
soldatische Wüstheiten u. a. in seinem Sittengemälde „Wunderliche und wahrhaftige
Gesichte Philanders von Sittewald" geißelte. Diesen beiden Schriftstellern
begegnen wir in der Schilderung des Badelebens im Sauerbrunnen
des Renchtals ausgangs des 16. und im 17. Jahrhundert. So klein auch die
Landschaft des Renchtales ist, so birgt sie doch in ihren zahlreichen Heilquellen
Schätze in sich, die manches große Land entbehrt, und die man gewöhnlich
nur einzeln und zerstreut findet.

Ob die Römer diese Heilquellen schon gekannt und gebraucht haben, läßt sich
mit Bestimmtheit weder bejahen noch verneinen. Es dürfte kaum zu bezweifeln
sein, daß sie bei ihren wiederholten Heerzügen in der Umgegend dieses Tal
kennengelernt haben, doch dürfte wohl dafür sprechen, daß die Römer bekanntlich
mehr die Thermen als die kalten Mineralbäder aufsuchten und
gebrauchten.

Des weiteren wurden bei den Quellen nicht die geringsten Spuren von römischen
Denkmälern aufgefunden, wie dies in den Thermen von Baden-Baden,
Badenweiler u. a. der Fall war. Alte Badschriften weisen erst im 16. Jhd. auf
diese Heilquellen im Renchtal und Umgebung hin. Der berühmte Arzt Dr.

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