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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0294
Klaus Siefert, Ortssippenbuch Mietersheim. Herausgegeben von Albert
Köbele, Grafenhausen bei Lahr. Band 34 der Badischen Ortssippenbücher,
Band 60 der Reihe A der Deutschen Ortssippenbücher der Zentralstelle für
Personen- und Familiengeschichte, Frankfurt am Main, 1975. 360 Seiten,
DM 35 — (7654 Lahr-Mietersheim, Rathaus).

Die bereits vor dem Krieg begonnene Arbeit der Deutschen Arbeitsgemeinschaft
genealogischer Verbände wird fortgeführt von der Zentralstelle für Personen-
und Familiengeschichte. Nach fünf Vorkriegsausgaben erschienen die badischen
Bände in kurzen Abständen seit 1951 mit einem Umfang, der zwischen 400 und
900 Seiten schwankt.

Der Band Mietersheim macht in gewissem Sinn eine Ausnahme, er enthält nicht
die sonst zum Programm gehörende Ortsgeschichte, die die Gemeinde bereits
1963 herausgegeben hatte. Der Band beschränkt sich daher auf die Auszüge aus
den örtlichen Kirchenbüchern seit 1622 (Dinglingen) und den Standesamtsregistern
von Mietersheim von 1870 bis 1972, die rund 1700 Familien- und 100 Ortsnamen
nachweisen. Mietersheimer Erinnerungen von Ortsvorsteher Gottfried
Walter und einige spezielle Ubersichten ergänzen das genealogische Quellenwerk
, Teil eines einzigartigen und umfassenden Unternehmens.

C.-H. Steckner

Egenolf von Staufenberg. Die Geschichte vom Ritter Peter. Verlag Müller
und Schindler. Stuttgart 1975. Faksimile-Druck, 30 Seiten (in 1000 numerierten
Exemplaren) und Begleittext, 36 Seiten. DM 54,—.

Der Verlag legt den ältesten erhaltenen Wiegendruck der Staufenbergsage mit
18 Holzschnittillustrationen und dem Staufenbergwappen als Faksimiledruck in
sorgfältiger ansprechender Ausstattung vor. Hier unternahm der Stuttgarter
Verlag den Versuch, diese lokale Sage einem größeren Kreis heutiger Leser
wieder zugänglich zu machen. Erst 1973 hatte Ernst Robert Preiser die verlorene
, zuletzt 1823 von Christian Moritz Engelhardt in Straßburg herausgegebene
ältere Handschrift in neuhochdeutscher Versübertragung vorgelegt (Geroldsecker
Land 1973).

Ebenso wichtig wie die Neuherausgabe ist der Versuch, den Text in seinen
lokalen Zusammenhang zu stellen und seinen Platz in der Literaturgeschichte
zu umreißen. Der Begleittext befaßt sich mit Egenolf von Staufenberg, der
die Verse um 1300 schrieb, mit der Burg Staufenberg bei Durbach und mit Peter
Diemringer von Staufenberg, der wahrscheinlich aus einem Straßburger Geschlecht
stammt.

Die Geschichte vom Ritter Peter gilt als überlagert von der Melusinen-Erzäh-
lung, und in der Verquickung christlicher und heidnischer Elemente wird das
Motiv der gestörten Mahrtenehe anerkannt — der Vereinigung sterblicher und
überirdischer Wesen. Eine Verbindung besteht zu Konrad von Würzburgs
„Parthonopier und Meliur". Die Sage lebt in der Zimmernschen Chronik, bei
Paracelsus, Johann Fischart Kornmann, in der Sage von der Melusine im
Stollenwald (Medicus-Lichtenau) und bei den Romantikern Vulpius, Achim
von Arnim und bei Grimm fort. Die 1870 verbrannte Handschrift, die Engelhardt
benutzt hatte, wird auf 1440 datiert. In Donaueschingen befindet sich die
älteste hier faksimilierte Wiegendruckausgabe (um 1483), neben der drei andere
Inkunabeln genannt werden, in Straßburg bei Prüß, Schott bzw. Hupfuff
gedruckt. Über den Illustrator ist so gut wie nichts bekannt. Bei Johann Prüß

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