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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1976/0309
Nachdem am 5. September 1960 die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft beschlossen
worden war, fand bereits am 24. Oktober 1960 unter der Mitwirkung
von führenden Gelehrten Süddeutschlands ihre inhaltliche Festlegung statt. Sie
nannte sich nun „Arbeitsgemeinschaft für Reichsstädtische Geschichtsforschung,
Denkmalpflege und bürgerschaftliche Bildung". Der Wunsch, ein eigenes Publikationsorgan
herauszugeben, führte in Verbindung mit den Eßlinger Studien
zur Publikation namhafter Studien zur Geschichte der Reichsstädte im oberdeutschen
Raum.

Im Februar 1973 wurde in Eßlingen die Konzeption dieser Arbeitsgemeinschaft
grundsätzlich überdacht. Diese Eßlinger Sitzung hatte folgende Ergebnisse, deren
Verwirklichung der Städtegemeinschaft heute ihr Gepräge geben:

1. Die Mitglieder wollten noch mehr fort vom rein geschichtsforschenden auf
bürgerschaftliche Bildung bedachten „Traditionsverein". Bürgermeister Fellhauer
, Gengenbach, führte damals aus: Die Atmosphäre, „unter der wir einst
unsere Arbeitsgemeinschaft gegründet haben, ist doch wesentlich anders geworden
— übrigens auch in Gengenbach selbst. Wir haben heute in dieser
alten, schönen Innenstadt Gengenbachs viele Gastarbeiter: Das ist heute das
Problem. Es ist nicht mehr ein rein denkmalpflegerisches oder gar traditionsgebundenes
: Das Bild verändert sich, nicht nur bei uns in Gengenbach, sondern
in allen alten Städten. Dafür muß unsere Arbeitsgemeinschaft dasein".

Derartige Gedankengänge führten dazu, daß die Stadtgemeinschaft sich fortan
„Arbeitsgemeinschaft für Stadtgeschichtsforschung, Stadtsoziologie und Städtische
Denkmalpflege" nannte.

2. Man beschloß, die Mitgliedschaft nicht nur auf die oberdeutschen (ehemaligen
) Reichsstädte zu beschränken, sondern jeder Stadt mit historischem Stadtkern
den Beitritt zu ermöglichen.

3. Es wurde festgelegt, jährlich einmal mit einer Fachtagung, in der namhafte
Fachgelehrte zu den Themen Stadtgeschichte, Stadtsoziologie und Denkmalpflege
sprechen, an die Öffentlichkeit zu treten.

4. Die breitere Basis und die Mitgliedschaft weiterer Städte ermöglichten es,
einen Halbjahresband herauszugeben, der sich zum Ziel setzte, die im Namen
der Arbeitsgemeinschaft angesprochenen Themenbereiche fachübergreifend darzustellen
. Wie sehr der eingeschlagene Weg einem Bedürfnis entspricht, erweist
sich auch daran, daß die Zeitschrift ihren Abonnentenstamm trotz der Rezession
der Jahre 1975/76 wesentlich ausweiten konnte und in Auflagenhöhen
renommierter, alt eingeführter Fachzeitschriften vorstößt. —

Sehen wir einmal von den Intentionen für die künftige Gestaltung der Arbeitsgemeinschaft
ab, so bleibt für heute festzustellen: Die Mehrzahl der Mitgliedsstädte
stammt aus dem oberdeutschen Raum. Entsprechend der Struktur
dieses Gebietes überwiegt die Kleinstadt — die Stadt also, die der Ortenau das
Gepräge gibt. Aber gerade in dieser Kleinstadt sind die Verantwortlichen in
besonderem Maße aufgerufen, die angesprochenen Fragen zu reflektieren, da
die Citybildung mit ihren Folgen, die London seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts
beschäftigen, zu Beginn des Jahrhunderts die deutschen Großstädte
erreichte und heute bis hinunter zur Kleinstadt alle betreffen.

Die wichtigste politische Aktion der Arbeitsgemeinschaft ging von der Jahrestagung
1974 in Weißenburg/Bayern aus. Die dort versammelten Fachwissenschaftler
und Praktiker stellten die WEISSENBURGER THESEN auf. Aus den
noch 1974 publizierten Fachreferaten und Diskussionen erwuchsen wesentliche
Anregungen und Feststellungen, die der Öffentlichkeit unterbreitet wurden.

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