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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 80
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Königsstraße, die vom Schwarzwald zum Kaiserstuhl und zum Rheinübergang
bei Weisweil führte.41 An ihr liegt bei der Einmündung vom
Kaiserstuhl her die „Wachtnau", sowie der Teufelswinkel und das „Heidnisch
Lager" an dem ehemaligen Rheinübergang Weisweil.42

Östlich der „Vespasianstraße" bei Altdorf heißt eine Erhöhung „Auf der
Geige". Von dort besteht Sichtverbindung nach der mit altem Gemäuer
umgebenen Rötelburg und hinüber zur „Trajanstraße".43 Dann deuten
Spuren an einem ebenfalls militärisch interessanten Punkt südlich von
Mahlberg möglicherweise auf eine spätrömische Befestigung, über der
wahrscheinlich auf dem dahinter liegenden Lößhügel ein Wach- und
Signalturm stand. Denn von dort aus konnte die Römerstraße weit nach
Süden übersehen werden und die Sichtverbindung nach Norden gestattete
bei Gefahr Signale zu übertragen.44

Unweit der mansio und mutatio posita von Kippenheim standen zwei
Türme, deren Relikte bei der Kreuzung der Straßenzüge Nord-Süd und
Ost-West an einen Signalknotenpunkt denken lassen. Sie hatten wahrscheinlich
gleichzeitig die Funktion als Eingangstürme der eingezäunten
Station und lagen im Teilgewann „Gugger" des Gewanns „Freimatte".45

An der weiteren Straßenführung liegt nördlich des römischen „Mauerfeld"
von Lahr-Dinglingen,46 in der Nähe der früheren Straßenkreuzung „Weißenstein
", der sogenannte „Wießlingshaag",47 und auf der gleichen Linie
stand nachweislich ein römischer Turm auf der Bannstude bei Friesenheim
.48 Dagegen weist das Gewann „In der Serr" an der ehemaligen
Straßeneinmündung einer Querverbindung von der „Trajanstraße" in die

41 Die Ortenau 55 (1975), S. 78.

42 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25000 Bl. Nr. 7712 Euenheim.

43 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7712.19 Ettenheim Ost; vgl. auch 750 Jahre Gemeinde
Ringsheim, 1976, S. 14. „Man weiß bis jetzt noch nicht aus welcher Zeit diese im Volksmund „Rötelburg
" genannte Anlage stammt."

44 FM Mahlberg (J. Naudascher) Juli, August, Oktober 1976.

45 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7612.20 Hursterhof. Vgl. Die Ortenau 53 (1972), S. 254 ff.
Vgl. auch Die Ortenau 56 (1976) S. 123 und 125. Bei diesem Objekt ist es erneut gelungen, römische
Turmreste in einem Gewann nachzuweisen, das von seinem Flurnamen her seiner einstigen Bestimmung
entspricht.

46 Vgl. Die Ortenau 56 (1976), S. 125 ff.

47 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7613.13 Hugsweier Ost. Vgl. Die Ortenau 53 (1973) S. 96.
Durch das Gewann „Wießlingshaag" zog auch der Weißenweg vom Weißenstein hinüber zur „Vespasianstraße
", überquerte sie im Gewann „Beim steinernen Kreuz" und führte durch das Gewann „Bei
der Hochgaß" hinauf zur „Nellenburg", deren Standort nicht mehr genau bekannt ist. Südlich der
„Nellenburg" ist auch das Gewann „Teufelshochgasse" zu beachten.

48 Vgl. Die Ortenau 53 (1973), S. 95 ff. Vgl. auch Die Ortenau 54 (1974), S. 170 ff. und Die Ortenau 56
(1976), S. 128 f.

49 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7613.2 Oberschopfheim Gutleutkirche; „Serr" lat. sera,ae
= Torbalken, Riegel; franz. serrer = schließen, serrure = Schloß; entspricht demnach einer Sperre.

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