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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0083
Straße Bannstude — Niederschopfheim West bei der Gutleutkirche50 auf
eine einstige Straßensperre.

In unmittelbarer Nachbarschaft vom „Wießlingshaag", auf der Bergkante
der Vorderen Lößzone, verläuft eine „optische Linie" über die frühmittelalterlichen
Holzburgplätze entlang der Römerstraße bis zum Kinzigtal.
Auf ihr liegt die Nellenburg51, der Schlößleberg52, der Zezenberg53, der
Zitzen- oder Zixenberg54, das Gewann „In der Geig"55 und der Krichberg
von Hofweier56. Optische Querverbindungen zur „Trajanstraße" sind bei
Friesenheim die Rosburg57 und bei Oberschopfheim die Langeburg58.
Aber auch nördlich der Kinzig gibt es an der Römerstraße Hinweise auf
Türme und Befestigungen. So liegt beispielsweise westlich der „Hoh-
straße" Rammersweier — Appenweier der „Muhrberg" und südlich von
Appenweier an der gleichen Trasse der „Muhrhag"59. Dann folgt an der
Römerstraße zwischen Appenweier und Renchen der „Landhag" und die
Feldkirche von Zimmern, die möglicherweise auf eine römische Anlage
zurückgeht.60

50 Vgl. Dieter Kauss, Drei Feldkirchen in der südlichen Ortenau als Zeichen frühen Christentums, in:
Römische Quartalschrift, Band 68, Heft 1—4 (1973), S. 83. „Das Wort „Leutkirche" ist also erst im
9. Jahrhundert belegt, dürfte aber alter sein." Dabei stützt sich Dr. Kauss auf F. Grascha, Die Ala-
mannen in Südbaden. Text 227. Da viele fränkische Kirchen, wie beispielsweise Kippenheim, Burgheim
und möglicherweise auch Schuttern auf den Trümmern römischer Siedlungen entstanden sind,
ist dies auch bei der Leutkirche nicht auszuschließen, da sie vermutlich an einer römischen Straßenmündung
Hegt.

51 Wie Anm. 46. Da es nur den Gewannamen „Hintere Nellenburg" gibt, muß angenommen werden,
daß die „Nellenburg" davor, also am Rand der vorderen Lößzone lag. Wahrscheinlich war es ein
Turmhügel, der auch im frühen Mittelalter benutzt wurde.

52 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7613.8 Friesenheim Nord und 7613.2 Oberschopfheim
Gutleutkirche.

53 Wie Anm. 54. Die Wortbildung „Zezenberg" entspricht dem „Zitzenberg", der in unmittelbarer
Nachbarschaft liegt. Denkt sich der Betrachter auf dem noch bestehenden Turmhügel Zixenberg einen
Turm, so entspricht das Panorama einer „Zitze".

54 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7513.26 Oberschopfheim West. Vgl. F. J. Mone, Ortenau-
ische Urkunden, Zeitgeschichte für den Oberrhein, Band 21 (1868), S. 264; „Die Burg lag auf dem
Hügel Zitzenberg der in dem Buch (Zinsbuch der Familie von Bach aus dem Jahr 1487) Zotzenberg
und Zotzenberg genannt wird." Der Sage nach stand auf dem Zixenberg nach den einen ein römischer
, nach den anderen ein alamannischer Turm. Das Objekt entspricht den Turmhügeln am Limes.

55 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7513.27 Niederschopfheim West.

56 Auf dem Kirchberg von Hofweier wird von jeher ein römischer Stützpunkt vermutet.

57 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7613.9 Oberweier.

58 Vgl. Deutsche Grundkarte 1 : 5000 Bl. Nr. 7613.3 Oberschopfheim.

59 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25000 Bl. Nr. 7713 Appenweier. Der „Muhrhag" liegt unmittelbar westlich
der Römerstraße, dagegen liegt der „Muhrberg" etwas weiter von der Römersxraße entfernt und
markiert möglicherweise die strategische Römerstraße Straßburg—Rottweil.

60 Vgl. Topogr. Karte 1 : 25000 Bl. Nr. 7713 Appenweier. Der „Landhag" säumt die Römerstraße von
Appenweier in Richtung Zimmern. Der Verfasser hat auf ihm vor Jahren römische Scherben der
„Dinglinger-Keramik" gefunden und in der Friedhofsmauer um die Kirche von Zimmern römische
Leistenziegel festgestellt. Etwas weiter nördlich, vor Renchen, gibt es unweit der Römerstraße nochmals
ein Gewann „Muhrhag". Vgl. dazu Topogr. Karte 1 : 25000 Bl. Nr. 7414 Oberkirch.

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