Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 112
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0114
Das nun folgende Gebiet des Hagenbachs wird nördlich begrenzt von den
„Hinteren Stall Gräben" (Zunsweier) und „In den Stallgräben" (Berghaupten
, westlich des Weilers bzw. Zinkens „Auf der Heiligenreute"). Das
Gebiet des Hagenbachs (1764: Hackenbach) wurde früher im Südosten
ausgespart durch die Zunsweierer „Steinkohlengrube Hagenbach", die als
Gemeindegut (Kohlen[berg]werk Hagenbach) ausgewiesen war. Ein noch
vor kurzem beschriebener Grenzstein mit eingemeißelten Bergwerkshämmern
steht leider nicht mehr. Auf der Seite von Berghaupten gab es
bei der alten Bergbau-Siedlung Barack den Namen „Lichtschacht". Im Süden
wird die Grenze ein Stück vom Oberen Sumpfweg (Berghaupten) begleitet
.

Beim Stein Nr. 219 (Zunsweier) ist das „Dreiländereck" (Zunsweier/Berghaupten
/Niederschopfheim) erreicht. Auf der Seite von Zunsweier steht
auf alten Karten „Am Schopf heimer Lochen", auf der von Berghaupten
„Diersburger Eck".

Vom Silbereckle bis hierher tragen die Steine durchweg die Zählung des
jeweiligen Gemeindewalds von Zunsweier und Berghaupten mit den Buchstaben
Z und B. Auf einigen Steinen sind noch Spuren der alten Zählung
von 1788 (N ..) zu finden.

Die nun folgenden Grenzsteine zwischen Zunsweier und Niederschopfheim
sind zum Teil große Bundsandsteine, die teilweise neben früher gesetzten
unregelmäßigen Granitsteinen (Findlinge) stehen. Auf der Seite von Zunsweier
steht G. W. Z auch GW ZW (Gemeinde-Wald Zunsweier). Die
Wappenfiguren von Niederschopfheim (Schopf) und das Fran(c)kenstein-
sche Wappen mit dem Breitbeil ohne Stiel (auch Mattenhaue oder Wässerhau
) sind auf der Seite von Niederschopfheim herausgemeißelt bzw. eingehauen
(6 bzw. 7 große Steine). (Abb. 26, Abb. 28). Um 1800 gehörte dieser
reichsritterschaftliche Ort den Frhr. v. Frankenstein.

Neben der absteigenden Zahlenfolge (Gemeinde-Wald Zunsweier) finden
wir die Gemarkungszählung von Niederschopfheim (GN) (durchlaufende
Zählung, bevor der ostwärts vom Oberwald gelegene Streifen an Diersburg
abgetreten wurde) sowie die des Gemeindewald-Distrikts I Oberwald
von Niederschopfheim. (Abb. 27).

Der Zunsweierer Wald trägt hier die Bezeichnung „Im jungen Wald".
1764 wurde dieser durch „die Lochenbäume am Jungen Wald im Bellenberg
" begrenzt. Die Waldgrenze findet ihren Abschluß bei den Gewannen
„Am Römersberg" (Niederschopfheim) sowie „Der Ottenwinkel" (Zunsweier
).

„Historischer Grenzstein gestohlen" — so stand es in der Tageszeitung —
vieldeutiges Symbol unserer Zeit? Hoffentlich gebieten diese Ausführungen
etwas Einhalt dem stetigen Schwinden unserer Flurdenkmale. Denn

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