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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 154
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Schwieriger ist die Deutung des Suffixes ... ara, das auch in den Flußnamen wie
Kander, Glotter, Schutter u. a. enthalten ist. In ihm steckt die indogermanische
Wurzel ... ro (griech. rheo) und heißt fließen. Eine Zugehörigkeit des Wortes
acchara zum Keltischen läßt sich nicht eindeutig nachweisen.6

Berthold von Staufenberg

Wer Eberhard von Hilresbach war, ist unbekannt, ebenso welch heutiger
Ort mit Hilresbach gemeint ist. Vermutlich handelt es sich um Hilsbach,
einen Zinken der Gemeinde Durbach. Mehr weiß man von Berthold von
Staufenberg. In einer Schenkung an das Kloster Reichenbach wird er als
ingenuus homo bezeichnet, als Edelfreier. Er hatte mehrere Brüder, von
denen Burckard das Grafenamt begleitete.7

Stammsitz der Familie war ohne Zweifel die Burg Staufenberg bei Durbach
, die schon auf Grund ihrer beherrschenden Lage einen wichtigen
Machtmittelpunkt innerhalb der Ortenau darstellte.

Den Schenkungen nach zu schließen, muß die Familie reich gewesen sein.
Ihre Besitzungen lagen zerstreut im Breisgau, in der nördlichen Ortenau,
im Uf- und Enzgau sowie in zahlreichen Gemeinden Württembergs. Sie
stand den Zähringern nahe und gehörte darum während des Investiturstreites
zur päpstlichen, antikaiserlichen Partei. Den Zähringern hatte
Burckard wohl auch das Grafenamt zu danken. Wahrscheinlich bestanden
verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen von Calw und Eberstein,
denn wie diese unterstützten sie reichlich durch Schenkungen das von den
Grafen von Calw wiedergegründete Kloster Hirsau samt dessen Tochterklöster
Reichenbach und St. Georgen im Schwarzwald.8

Villa Acchara

Berthold machte seine Schenkung „ad villam Acchara", Eberhard „ad
Achara". Nach dem Sprachgebrauch des Schenkungsbuches besteht zwischen
beiden ein Unterschied: ad Achara bedeutet in der Gemeinde
Achern. Was aber besagt villa in diesem Zusammenhang? Der Großgrundbesitz
war in jener Zeit oft über viele Ortschaften zerstreut, und in den
einzelnen Orten lag er wieder in Gemenglage mit andern Bauerngütern.
Zur besseren Verwaltung ihres Besitzes entwickelten die Grundherren
eine besondere Organisationsform, die man die Villikationsverfassung
nennt. Gewöhnlich wurde ein alter Bauernhof zum Haupthof bestimmt
und ihm die andern dem Grundherrn gehörigen umliegenden Höfen unterstellt
. Diesen Haupthof nannte man villa oder Fronhof, auch Hub- oder

6 Vgl. Adolf Bach, Deutsche Namenkunde II, 2 (1954).

O. Springer, Die Flußnamen Württembergs und Badens (1930).

7 Th. Müller, Graf Burckard von Staufenberg und die Grafen der Ortenau. ZGO 47 NF Bd. VIII
(1893).

8 K. Schmid, Das Kloster Hirsau und seine Stifter (1959).

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