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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 166
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Lambert von Burn, Abt von Gengenbach (1354—1374) und
Fürstbischof von Bamberg, ein großer Staatsmann

Von Dr. Karlleopold Hitzfeld

Es gab im späteren Mittelalter Familiennamen, die in so vielen Abwandlungen
vorkamen, daß man tatsächlich im Zweifel sein könnte, ob es sich um die gleiche
Familie handelte. Zu diesen gehörte das Geschlecht der von Born im Elsaß
. Diese o-Namensgestalt scheint am häufigsten vorzukommen, in Gengenbach
hingegen ist es die Form Bürn oder Burn. Es ist heute schwer zu sagen,
ob hier mundartliche Eigenheiten als Ursache zu gelten haben. Ferner kommen
als Wandelformen vor Buren, Büren, Borne, Burne, Bronn und Brun(n)l.

Die von Born waren seßhaft auf der Wasenburg bei Niederbronn, nicht allzuweit
von der französischen Sprachgrenze, so daß manche Formen vielleicht
auf den französischen Sprachgebrauch zurückzuführen sind 2. Der Name hängt
zusammen mit der Siedlung (Ober-, Nieder-) Bronn, dessen älteste Namensform
uns überliefert ist als villa Brunnon vom Jahr 820. Dieser namengebende
Brunnen wurde schon in der Römerzeit als Heil- und Thermalbrunnen benützt
. Daher war es zweifellos richtig, den Namen des Geschlechts in den lateinisch
geschriebenen Quellen mit de (oder ex) Fönte oder Fontanus wiederzugeben
. Der Ortsname Brunnon veränderte sich 1220 zu Burnen, 1241 zu
Burne, 1332 zu Nidernbrune, 1369 zu Niderenborne, 1484 zu Nidernburen, wo
also so ziemlich alle Wandelformen wie beim Ortsgeschlecht vorgegeben sind 3.

Im nordelsässischen Niederbronn hatte die Familie ein altes Eigengut, Allod
genannt. Das Gebiet in dessen Nähe kam später teilweise an die von Born als
Unterlehen des landgrafschaftlichen Reichslehens *.

Wie nun das Wappen dieser Familie mit der Namensform zusammenzubringen
ist, bleibt unserer Kombinationsgabe überlassen. Es zeigt nämlich einen aufrechten
roten Angelhaken im Silberschilde und steht als seine sichere Wappenform
im Herzschild auf dem Grabdenkmal des Bischofs Lambert von Born im
Dom zu Bamberg5. Die Helmzier ist ebenfalls ein aufrechtstehender Angelhaken
.

Die einmalig packende Gestalt aus diesem Geschlecht, mit der wir uns jetzt
so genau, als die Quellen uns helfen können, befassen wollen, ist Lambert von

1 Georg Schmidt, Die Familie von dem Borne, Bd. II, 1887, 618 f.; Thomas Philipp von der Hagen,
Die von Brunn, Bd. I, 258.

2 borne, französisch — Grenze; Briickmeier, Glossarium diplomaticum zur Erlernung schwieriger Worte
und Formeln des Mittelalters, Wolfenbüttel 1850.

3 Clauss, Historisch-topografisches Wörterbuch des Elsaß, 1895—1914, 761.

4 Ebenda 759.

5 Siebmacher, Wappenbuch III, 164; Clauss, a.a.O., 762; Clauss enthalt noch die zuverlässigsten Angaben
über Lambert; Frz. Xav. Remling, Geschichte der Bischöfe zu Speyer I, 1852, 631; Gg. Schmidt, Die
Familie von Born im Elsaß I, 258; Wappen im Refektorium des alten Pfarrhauses der St. Lorenzkirche
in Nürnberg.

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