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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 232
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gesammelt haben, um für Kirchenwäsche nach Brombach zu sorgen und
dieselben auch ein Kanzeltuch stiften möchten, bitte ich Ew. Hochwürden
mir die Größe von der äußeren Peripherie der Kanzel angeben lassen zu
wollen, wofür ich Ew. Hochwürden schon im voraus danke. Wenn die
Jungfrau Ew. Hochwürden recht verstanden hat, haben Sie gefragt, ob
wir schon einen Altar haben, was sie bejahte. Dies ist durchaus nicht der
Fall. Das Erzb. Bauamt hat nur erklärt, daß die mensa für den Hochaltar
ca. 3 m lang werde, damit die Damen Altartücher danach machen. Wenn
Ew. Hochwürden einen älteren Altaraufsatz, wenn auch nicht im gothischen
Stil wie die Kirche habe, möchte ich Sie sehr darum ersuchen, ihn der
armen Diasporagemeinde Brombach zur Verfügung zu stellen. Oder
wenn sonst noch etwas entbehrlich wäre, nehmen wir es dankbar an."
Am 12. Oktober 1900 bestätigte Pfarrer Sester „den Empfang der kirchlichen
Geräte. Die Kanzel ist unverletzt, dagegen manches am Altar zerbrochen
." Hinter eine Aktion, die Max Wingenroth — die Barockkanzel
als „wirkungsvolles Schnitzwerk" schätzend — noch zu Lebzeiten des
Geistlichen Rates Burger sehr bedauerte 10, setzte das Erzbischöfliche Ordinariat
Freiburg den Schlußpunkt, als es am 13. Dezember 1900 dem
Katholischen Stiftungsrat Gengenbach „zur schenkweisen Überlassung
der dort entbehrlich gewordenen Kanzel und des alten Hochaltars an die
neue Pfarrkuratiekirche in Brombach bei Lörrach nachträglich die Genehmigung
erteilte".

Die Kanzelbüsten im Augustinermuseum

Das Ende der ehemaligen Gengenbacher Barockkanzel kündigte Pfarrer
Franz Joseph Erhard Fröhlich 11 im Namen des Katholischen Stiftungsrates
Brombach an, als er am 26. April 1915 an den Katholischen Oberstiftungsrat
in Karlsruhe schrieb: „Für die hiesige kath. Pfarrkirche soll
eine neue Kanzel in gothischem Stil nach beifolgendem Entwurf u. Kostenberechnung
durch Bildhauer Allert in Schwetzingen erstellt werden
zum Preise von rund 1000 M. Der genannte Betrag soll gestiftet werden
von einer Person der hiesigen Pfarrei. Man ersucht um gefl. höhere Genehmigung
. Die alte Kanzel, ein schalldeckelloses Barock-Ungetüm, das
gar nicht in die Kirche paßt u. einmal geschenkt worden ist, kann ja ev.
dem Bonifatius-Verein zur Verfügung gestellt werden, wenn es beim
Auseinandernehmen nicht in die Brüche geht." 12 Dem für die Zeit vor
dem 1. Weltkrieg aufschlußreichen Urteil konnte kaum etwas anderes
als die Beseitigung des „schalldeckellosen Barock-Ungetüms" folgen. Wie

10 Die Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg/1908, S. 421.

11 Geboren 11. 8. 1875 Karlsruhe, 1898 Priesterweihe, von 1911 bis 1920 in Brombach, gestorben
28. 3. 1942 Billigheim, begraben in Bruchsal.

12 Erzbischöfliches Archiv Freiburg, Aktenbestand Katholischer Oberstiftungsrat Karlsruhe, Ortsakten
Brombach, Nr. 1400 — Kirche 1911—1935.

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