http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0250
Heimatkundliches um drei Friedhöfe in Auenheim
Von Walter Fuchs
Die Anlegung eines neuen Friedhofes durch die Gemeinde Auenheim war Anlaß
, in den betreffenden alten Akten zu blättern, um längst Vergangenes und
Vergessenes wieder gegenwärtig zu machen.
Altesfes Grab aus derMerowingerzeit
Die Renovierung der ev. Kirche des Ortes (1964—66) hat hierzu einen Beitrag
geleistet. Bei mehreren Bestattungen, die dabei aufgedeckt wurden, kommt
einem Grab eine hervorragende Stelle zu. Aus 10 römischen Leistenziegeln war
eine Kiste hergestellt und darin ein Kind bestattet worden. Nur wenige Zentimeter
unter dem Boden der ältesten Kirche gelegen — eine Kirche in Auenheim
ist schon in einer Urkunde von 888 genannt1 — muß es schon vor dieser angelegt
worden sein. Vielleicht hat man das Grab bei der Erbauung der Kirche
entdeckt und durchwühlt. Als Glücksfall darf man es bezeichnen, daß trotz
dieser Störung eine Gürtelschnalle 2 geborgen werden konnte, die zur merowin-
gerzeitlichen Tracht zwischen 650—700 gehörte. Ob dieses Grab eine Einzelbestattung
war, oder ob es zu einem größeren Friedhof gehörte, muß offen-
Rekonstruktion des merowingischen Grabes mit römischen Ziegelplatten aus der Kirche von Auenheim.
Nach Angaben des Verfassers.
1 Straßburger Urkundenbuch I, S. 28.
2 Dr. Gerhard Fingerlin, „Ein merowingisches Grab in der Kirche von Auenheim" in „Auenheim — Ein
Beitrag zur Geschichte des badischen Hanauerlandes". Aufbruch-Verlag, Karlsruhe, 1966.
248
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0250