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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 285
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0287
Das Schicksal der alten Orgel in der Evang. Kirche in Kork

1978 sind es zweihundert Jahre, seit der Silbermannschüler
Markus Georg Stein das Werk erbaute

Von Helmut Schneider

Wohltuende Schlichtheit und dezente Farbgebung des barocken Kirchenraumes
der Evangelischen Dorfkirche in Kork bilden den geeigneten Rahmen für einige
hervorragende Arbeiten, die, in sparsamer Anordnung als Einzelstücke wirkend
, das Auge des Besuchers auf sich ziehen: die Kanzel im Stile des Empire,
die barocken Grabmäler der Korker Amtleute und die ornamentierte Stuckdecke
mit dem symbolträchtigen Mittelstück sowie die spätgotischen Fresken
im Chor.

Beherrschendes Element im Kirchenraum und Glanzstück zugleich ist jedoch
die alte Orgel im Stile des Rokoko, die jeden Fremden in Erstaunen versetzt,
da eine kleine Dorfkirche ein solches Prunkstück nicht erwarten läßt.

1978 sind es zweihundert Jahre, seit der Silbermannschüler Markus Georg
Stein aus Durlach das Werk in Kork errichtete. Die Geschichte der Beschaffung
ist so interessant und manchmal auch amüsant, daß sie hier zum besten
gegeben sei.

Bereits am 9. Mai 1750 vermerkt man in einem Schreiben an das hochfürstlich
Hessen-Hanau-Lichtenbergische Consistorium Buchsweiler (Elsaß): „es ist der
Gesang in hiesiger Kirche so schlecht, daß das gantze Gericht Korck zu dessen
Verbesserung ... eine Orgel verfertigen zu lassen sich einstimmig erklärt ..."
Man bittet gleichzeitig, „ob in den übrigen Dorfschaften beyder Ämter Willstett
und Lichtenau zum Beytrag dieses zur Ehre Gottes abzweckenden Vorhabens
collectirt werden dörfe, gleichwie bei Errichtung der Willstetter und Bischofs-
heimer Orgel geschehen ist."1

Dieses Vorhaben wurde mit Datum vom 11. Juni 1750 durch das Consistorium
abschlägig beschieden.

Die von der Gemeinde vorgesehene Orgel sollte mindestens 12 Register besitzen
und 600 Gulden Reichsgeld kosten, während sie selbst nur 200 Gulden
flüssig machen konnte. Auch der Umstand, „daß dreyssig Stück alti dörre Eych-
bäume aus der gemeinen Waldtung zu einer Beyhülf" abgehauen und versteigert
wurden, „um das gottwohlgefällige Werk, wie schon gemeldet, machen zu
lassen", brachte das Vorhaben nicht viel weiter. Es sollten noch 18 Jahre vergehen
, bis die Korker ihre Orgel bekamen.

In der Person des Superintendenten Joh. Fr. Oppermann, vormals Schloßprediger
und Erzieher der gräflichen Jugend in Darmstadt, erhielt Kork einen

1 GLA Fasz. 229/56018.

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