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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 292
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0294
Amerika - Auswanderer aus der Pfarrei Prinzbach
im 19. Jahrhundert

Von Bruno Bohnert

Familiengeschichtsforschungen in der Pfarrei Prinzbach waren der Anlaß, im
Jahre 1975 die dortigen Kirchenbücher durchzuarbeiten. Durch Zufall kam dabei
ein für die Familien- und Auswandererforschung interessanter Fund zutage
.

In Band 5 — einem in Leder gebundenen Folianten — der die Tauf-, Ehe-
und Sterbeeinträge der Jahre 1825 bis 1846 beinhaltet, war die letzte Buchseite
von unbekannter Hand überklebt worden. Bei näherer Betrachtung konnte
man erkennen, daß die darunterliegende Seite beschriftet war. Die Möglichkeit,
einen interessanten Eintrag hinter der Klebeseite finden zu können, veranlaßte
mich, mit dem Gemeindepfarrer Herrn Beha zu sprechen. Eine sorgfältige Prüfung
zeigte, daß ein Ablösen der aufgeklebten Seite ohne Beschädigung des
Kirchenbuches möglich war (siehe Bildtafel).

Zur großen Überraschung kam eine Auswandererliste des 19. Jahrhunderts zum
Vorschein, aus der die Namen — und großenteils auch die Geburtsdaten — von
nahezu 40 Amerika-Auswanderern der Pfarrei Prinzbach hervorgehen.

Durch Schriftvergleiche war der Verfasser der Aufzeichnungen leicht zu bestimmen
: Pfarrer Vögtle, von 1838 bis 1864 Seelsorger der Pfarrei Prinzbach, hatte
die Namen derer aufgezeichnet, die ihre Heimat größtenteils aus sozialer Not
verlassen haben, um in der „Neuen Welt" ihr Glück zu suchen ...

Eine Ergänzung der fehlenden Geburtsdaten wurde von Pfarrer Haas vorgenommen
, der seinen Dienst in der Pfarrei Prinzbach im Jahre 1928 antrat.
Ihm verdanken wir auch die sorgfältig erstellten Namensregister, die jedem
der sieben Kirchenbuchbände beigefügt sind. Ende der Dreißiger jähre wurde
durch seine Initiative ein Teil der Standesbücher neu gebunden. Ob in diesem
Zusammenhang das Überkleben der Auswandererliste vorgenommen wurde und
ob die Motive dieser Maßnahme in den damaligen politischen Verhältnissen zu
suchen sind, läßt sich heute nicht mehr ergründen. Interessanterweise wurde
schon vor dem Überkleben versucht, durch Streichung mittels Rotstift die Eintragungen
unleserlich zu machen. Durch einfaches Abradieren konnte jedoch
eine Lesbarkeit wieder erreicht werden.

Vom Verfasser dieses Artikels konnten weitere Angaben über Herkunft der
einzelnen Personen ermittelt werden, die am Schluß des Beitrages unter Kennziffer
( ) aufgeführt sind; wechselnde Schreibweisen der Familiennamen, wie
dies bis Ende des 19. Jahrhunderts üblich war, sind durch * gekennzeichnet.

Nachfolgend eine wörtliche Abschrift der Auswandererliste:
Nach Amerika sind ausgewandert aus der Pfarrei Prinzbach
seit 1839; 13 Leute ledige

Kaspar Isemann v. Pr. (1) geb. 16. XII. 1817

Philipp Walz ?

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