Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 319
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0321
welche eine Drahtseilbahn kleine beladene Eisenkasten über den Uren-
kopf zu Tal und die leeren Wagen zurückbefördert. Nachdem wir noch
ein kleines Wegstück zurückgelegt haben, stehen wir plötzlich vor dem
Arbeitsfeld des ,Vulkans': Turmhohe Schutt- und Geröllmassen, zwischen
denen hindurch sich verschiedene Wege schlängeln, verdecken
noch das eigentliche Bruchgebiet und machen zunächst den Eindruck
einer Bergfeste. Ein paar Schritte weiter in das Bruchgebiet hinein,
und ein Klopfen, Rollen, Surren und Hämmern empfängt uns und weckt
das Gefühl, als sei man in einen Hexenkessel geraten ... Der Bruchmeister
führt uns von Etage zu Etage, welche in das Felsengebiet geschlagen
und jede einzelne durch eine Rollbahn mit dem Brechwerk
verbunden ist. Überall geschäftige Männer, überall wohlüberlegtes gemeinsames
Handeln .. . Das Werk ist mit allen Neuerungen der einschlägigen
Technik ausgestattet: Die Kraft eines 150 PS starken Lanz-
schen Heißdampflokomobiles treibt die beiden Brechmaschinen an, von
denen der sogenannte Kreiselbrecher allein 60 PS beansprucht. Ein zu
Bohrzwecken dienender Luftkompressor, der durch komprimierte Luft
sieben Handbohrmaschinen in Tätigkeit setzt, beansprucht zirka 45 PS.
Die Drahtseilbahn von 2 Kilometer Länge, die Schottertrommel, ein
großes Brechwerk beanspruchen zum Betrieb den Rest der Kraft des
Lanzschen Heißdampflokomobiles. Drei Bremsberge, von verschiedenen
Bruchstellen ausgehend, von denen der längste mindestens 300 Meter
lang ist, befördern das gebrochene Steinmaterial nach den Zerkleinerungsmaschinen
, wo es zu Schotter weiterverarbeitet wird. Je zwei
Arbeiter sind in einem Gleis beschäftigt und bilden eine sogenannte
.Partie'. Um die vielen ,Partien' in den verschiedenen Brüchen unterzubringen
, werden wohl mehrere Kilometer Rollbahngleis erforderlich
gewesen sein. Das stete Hämmern der Arbeiter, das Surren der Bohrmaschinen
, das Rollen der mit Stücksteinen gefüllten Wagen auf den
Bremsbergen, das zeitweise elektrisch entzündete Kesselschießen und
endlich das Getöse des Klopfwerkes bezeugen, daß hier Arbeit — Leben
bedeutet. Der fertig geschlagene Schotter wird von Sortiermaschinen
nach verschiedenen Größen geordnet, in die Drahtseilbahnwägelchen
befördert und an die im Tal hart an der Kinzigtalbahn liegende
Einladestation gebracht. Dort wird er in die bereitstehenden Eisenbahnwaggons
geschüttet, was zwei Mann besorgen ..." Zum Schluß
der Reportage Engelbergs heißt es: „Das Schotterwerk Hartsteinwerke
,Vulkan' (Gebr. Leferenz) nimmt, wie aus dem an die Stadtgemeinde
Haslach für das verflossene Jahr entrichteten Pachtzins sowohl, als
auch aus der stets sich vergrößernden Arbeiterzahl hervorgeht, einen
segensreichen Aufschwung ..."23

23 „Schwarzwälder Volksstimme" v. 21. 3. 1910.

319


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0321