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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
57. Jahresband.1977
Seite: 321
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1977/0323
bei Hornberg wurde der Abbau von Granit aufgenommen, der insbesondere
zu Pflaster- und Randsteinen sowie Treppenstufen verarbeitet
wurde. Der Hornberger Bruch wurde von der Firmenleitung in Haslach
mitverwaltet.25 Der Geschäftsführer in Haslach, Jakob Bogner, war auch
persönlicher Teilhaber des Hornberger Granitwerkes, was in der Folgezeit
dem Haslacher Betrieb zeitweilig zum Nachteil gereichte. 1913 war die
wirtschaftliche Lage des Haslacher Hartsteinwerkes so schlecht, daß sich
die Geschäftsleitung an die Stadt Haslach wandte mit der Bitte, den
Bruchzins von 25 Pfennigen pro Kubikmeter auf 15 Pfennige zu reduzieren
. Werde dies nicht geschehen, so müsse das Werk geschlossen werden.26
Angesichts der beabsichtigten Schließung des Betriebes gab der Gemeinderat
dazu seine Zustimmung, nicht zuletzt, um die zahlreichen Arbeitsplätze
im Betrieb zu erhalten.27

Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges beschleunigte dann doch die wirtschaftliche
Talfahrt der Hartsteinwerke „Vulkan". Die Belegschaft des
Jahres 1911 mit 91 Arbeitern verringerte sich bis zum Jahre 1917 auf
41 Beschäftigte.28 Nach dem Kriege schien es mit dem Unternehmen wieder
aufwärts zu gehen. Ein weiteres Zweigwerk wurde in Villingen errichtet
. Die Stadt Villingen hatte nämlich den Hartsteinwerken „Vulkan"
auch den Betrieb der städtischen Schotterwerke übertragen. Sitz der
Verwaltung nun auch des Villinger Betriebes war Haslach.29 In der Weltwirtschaftskrise
1929/30 kam der „Vulkan", wie ihn die Einheimischen
kurz nannten, in so große Absatzschwierigkeiten, daß die Heidelberger
Firmenzentrale seine Stillegung beschloß. Daraufhin wandten sich der
Haslacher und der Mühlenbacher Gemeinderat mit dringlich gehaltenen
Petitionen an den badischen Landtag und die badische Regierung mit
dem Inhalt, den Hartsteinwerken „Vulkan" Staatsaufträge zu erteilen, um
die bevorstehende Schließung des Betriebes zu verhindern.30 Da diese
aber trotzdem ausblieben, wurde der Betrieb im Herbst 1930 geschlossen
.31 Dies vergrößerte die Arbeitslosigkeit in Haslach damals in beträchtlichem
Maße; denn bereits am 28. Februar 1929 hatte der größte
Industriebetrieb Haslachs, das Haslacher Zweigwerk der Deutschen Edelstahlwerke
A.G. Bochum, ein Betrieb mit 300 Arbeitern und Angestellten,
welcher aus dem ehemaligen Haifischen Hammerwerk hervorgegangen

25 Schreiben der Hartsteinwerke an die Stadt Haslach vom 20. 11. 1912, St. A. H., ebd.; vgl. auch
„Schwarzwälder Volksstimme" v. 3. 2. 1927.

26 Schreiben der Hartsteinwerke an die Stadt Haslach vom 14. 1. 1913, St. A. H., ebd.

27 Ratsprotokoll v. 21. 2. 1913, S. 4/7, Nr. 8, St. A. H.

28 Aufstellung der Firma Leferenz v. 16. 10. 1918, St. A. H., Verwaltungssachen III 4/5.

29 Brief der Hartsteinwerke an die Stadt Haslach v. 4. 2. 1920, St. A. H., Verwaltungssachen III 4/8;
vgl. auch „Schwarzwälder Volksstimme" v. 3. 2. 1927.

30 „Kinzigtäler Nachrichten" v. 25. 4. 1930.

31 Schreiben des Bez.-Amtes Wolfach an die Stadt Haslach vom 5. 8. 1930, St. A. H., ebd.

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