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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 59
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0059
Das Wetterleuchten um die Einführung der Benediktusregel und um den
tragischen Tod Otmars zuckte bis herüber in den Breisgau, wo St. Gallen
begütert war.

Am Oberrhein hört man schon im 7. Jh. von der Regel des hl. Benedikt, oft
im Sinn der Mischregel aus Columban und Benedikt17H. Selbst als Pirmin
auftaucht, gibt es über diesen als Benediktiner angesehenen Mann
Kopfzerbrechen, ob er die reine Benediktsregel eingeführt hat oder doch
eine Mischregel mit sehr hohem Anteil aus der Regel des Benediktus179.

Vor dem Eingehen auf Regelfragen sollen Pirmins Herkunft, seine
Formung, seine Tätigkeit in ihrer Besonderheit und Auswirkung vor uns
stehen.

Was wir hören über die Herkunft des hl. Pirmin und die zeitlichen
Fixierungen seines Wirkens, erfordert immer neues Überprüfen.

Für das Aufspüren seiner Heimat bietet die Ortenau wenigstens negativ
etwas Hilfe. Der Meinung, Pirmin sei Ire, steht die andere gegenüber, er
komme aus westgotischem Gebiet, aus Spanien Südwestfrankreich.
Zentralgebiet seiner Arbeit wird der Oberrhein: auch wenn er weiter
ausgreift, läßt er die Verbindung mit diesem Kern nicht abreißen. Wir
haben gesehen, wie viele Zellen und auch Zentren christlichen Lebens
hier schon existierten Pirmin scheut sich nicht, an Vorhandenes
anzuknüpfen, auch an irische und irofränkische Gemeinschaften. Wir
finden ihn aber nicht im großen Columbankloster Luxeuil. Noch mehr
fällt auf, daß es keine Berührung Pirmins gibt mit dem ausgeprägt
irischen Hönau, und dabei liegt diese Abtei mitten in einem Kranz von
sieben (mit Weißenburg acht) Abteien, auf die er Einfluß genommen hat.
Ob sich Pirmin absichtlich zurückhielt? Oder ging Hönau auf Distanz?
Für eine Abneigung Pirmins gegen die schottischen Mönche fehlt jeder
Beweis. Wäre er aber selbst Ire gewesen, dann böte diese Kluft ein kaum
überspringbares Hindernis.

Der Benediktinerpater Gall Jecker (Bregenz- Mariastein) untersucht in
seinen ..Studien zum Scarapsus des hl. Pirmin" und in dem größeren
Werk ..Die Heimat des hl. Pirmin, des Apostels der Alemannen" nüchtern
und aufs Einzelne eingehend alles, was sich als ähnlich oder als Quelle

178 Columban-Benedikt: schon in Luxeuil und den davon beeinflußten Klöstern.

179 Schwierig ist die Deutung der verschiedenen in der Gründungsurkunde für Murbach genannten Regeln: Dreimal wird
die Regel Benedikts betont, aber daneben sind erwähnt Urins, Agaunum. Luxeuil und der sanctus ordo regularis.
Burf>. Duche 72; Prinz 86, 110 f.. 214/15. Man konnte dabei an feste ..Formeln" denken (Markulf) oder an die ersten
Gründer Murbachs, vor denen sich die Urkunde verneigt.

180 Säckingen. Annegray. Luxeuil. Fontaine-les-Luxeuil. Lure (Luders). Münster-Granfelden. St. Ursanne, Vermes.
St. Die, Remiremont. St. Amarin. Masmünster. Murbach. Lautenbach im Lauchtal. Münster im Gregoriental.
St. Marx. Ebersmünster, Hohenburg. Maursmünster, Neuweiler. Surburg, Niederhaslach. Weißenburg, Amorbaeh,
Zell/Wiesental. St. Trudpert im Münstertal, Ettenheimmünster, Schuttern. Gengenbach, Hönau, Schwarzach.
Galluszelle.

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