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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 70
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späteren Annalen vor, fehlt aber im ältesten Dokument, in der
Gengenbacher Liste des Reichenauer Verbrüderungsbuches232. Die
Frühzeit Niederaltaichs - so hervorragend seine Mönche im hohen
Mittelalter in das kirchliche Leben Deutschlands hineingewirkt haben -
steht unter der Tragik des Herzogs Tassilo. Diesem Sohn aus der Ehe
Odilo - Hiltrud hat Karl der Große den Untergang bereitet, also seinem
unmittelbaren Vetter. Über Recht oder Unrecht zu urteilen, ist
schwierig, weil die Quellen jeweils Partei sind.

Nachrichten aus alten Chroniken behandelt man gern mit kritischem
Sinn, so auch das „Chronicon Ebersheimense". Für Ebersmünster im
8. Jh., vor allem in der Frage, wie lange die Gedankenwelt des ersten
geistlichen Vaters, des hl. Deodat, lebendig geblieben sei, berichtet die
eben genannte Klosterchronik 233: Es habe im Kloster ein Priester
namens Yrinus gelebt, und von ihm seien zwei Kirchen gegründet
worden. Die Konsekration habe Pirmin vorgenommen. Zu dieser Aussage
der Chronik bemerkt Burg 234 betreffs der Zuverlässigkeit: ,,ne donnant
sur ce point aucune prise ä la critique". Ob wir damit schon die
Einführung der Benediktsregel durch Pirmin festlegen dürfen? Anfang
des 9. Jh.'s zählt Ebersmünster zu den Benediktinerabteien im Verbrüderungsbuch
der Reichenau.

Die Übertragung der Abtei unter die Autorität des Straßburger Bischofs,
Ende des 9. Jahrhunderts, brachte viel Ärger, da die alte Gründung an
Selbständigkeit gewöhnt war.

Bei Ettenheimmünster steht im Vordergrund der Straßburger Bischof
Heddo (=Eddo). Er kam mit Pirmin und war für kurze Zeit dessen
Nachfolger als Abt in Reichenau. Als Bischof von Straßburg beließ er die
Reliquien des hl. Landelin in der Kirche von Münchweier, nur das Haupt
kam als Kostbarkeit zum Kloster 235. Die Ortenau und vor allem ihre
Klöster hatten in Bischof Heddo einen nicht nur begabten, sondern sehr
klugen, weitsichtigen Mann. Während sich Pirmin Bonifatius gegenüber
zurückhielt, finden wir Heddo 743, 747 auf Bischofssynoden, die der
päpstliche Legat einberufen hatte, und wir finden ihn auch nach dem Tod
des Pirmin und des Bonifatius 762 auf dem Reformtag in Attigny 236.

Pirmin scheint sich öfters in Weißenburg aufgehalten zu haben. „Er
nahm dabei seinen Weg öfter nach einem lieblichen Orte, der in der Nähe
dieser Gegend liegt und Weißenburg heißt. Dort wurden zwischen ihm
und anderen ihm in Gott verbundenen Männern häufig über die Regel des

232 Kdm VII 363

233 Burg, Duche 59 oben.

234 Burg, Duche 59, Zeilen 7 f. Vgl. (233).

235 M. Barth, Der heilige Märtyrer Landelin, FDA 75, 1955, 222.

236 Th. Schieffer, Winfrid-Bonifatius (Freiburg 1954) 195, 241, 279.

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