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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 87
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Die Klöster der Ortenau nach dem Jahre 1000
Ein Überblick

Wolfgang Müller

Die Frühgeschichte der fünf ersten Klöster der Ortenau noch einmal
überblickend, wäre zu sagen, daß den elsässischen Klostergründungen
des 7. Jahrhunderts allein wohl nach dem heutigen Stand unserer
Kenntnisse, die erste Gründung des Klosters Schuttern zuzuzählen wäre,
während die anderen vier in den kurzen Jahrzehnten nach 720 gegründet
wurden, in rascher Folge, doch wohl so, daß Primin nicht Gründer war,
aber ein früher Reformator und damit wohl auch einer, der die Tendenz
festigen half, nicht irgend eine Mischregel, sondern die des hl. Benedikt
zu befolgen; nur Hönau stand dabei unter anderen Vorstellungen: es war
ein Kloster der Iren.

Mit diesen fünf Klöstern war zunächst der „Bedarf gedeckt'*. Es war eine
gewisse Sättigung eingetreten. Beachtlich ist, daß wohl daher auch keine
Frauenabtei hinzu kam. Solche gab es ja in der Nachbarschaft schon
frühzeitig: in St. Stefan - Straßburg, Odilienberg, Remiremont, Masmünster
und Säckingen. Besonders in der Karolingerzeit wurden solche
gegründet: in Andlau, in Erstein, in Eschau, in Zürich, Lindau oder
Buchau und schließlich 926 das erste Frauenkloster des Breisgaus, die
Benediktinerinnen von Waldkirch. Nichts dergleichen kann die Ortenau
aufweisen.

In der Frühzeit müssen mindestens einige unserer fünf Ortenauklöster
eine beachtliche Bedeutung erlangt haben. Bemerkenswert sind die
umfangreichen Besitzrechte, die Kloster Hönau in der Wetterau bei
Frankfurt gewann. Schwarzach, Schuttern und Gengenbach galten als
Reichsklöster, Schuttern nach dem Kapitulare von 817 als eines der
angesehendsten. In dieser Eigenschaft konnte Kaiser Heinrich II.
Schuttern und Gengenbach an das von ihm 1007 gegründete Bistum
Bamberg verschenken, was eine gewisse aber nicht sehr bindende
Abhängigkeit vom dortigen Bischof bedeutete. Heinrich war 1016 selbst
in Schuttern, von dessen damaliger Pracht wir eine Ahnung erhalten
haben, seitdem bei den Ausgrabungen in zentralster Lage ein einzigartiges
Bodenmosaik mit den Themen Abelsopfer und Kain erschlägt

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