Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 132
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0132
geschehene Visitation gegenseitig anzuerkennen, und der Weihbischof
vereidigte die anwesenden Äbte auf die Kongregation. Die Visitatoren
konnten dies als einen Erfolg buchen. Für Schuttern bedeuteten diese
Tage einen Höhepunkt klösterlichen Lebens in schwerer Zeit49.

Der Abt von Schuttern wurde noch im gleichen Jahr tätig, um eine
Wiederbesiedlung des im Bauernkrieg schwer mitgenommenen Klosters
Hugshofen zu erreichen, das nach Übertritt des Abtes zur Reformation
gänzlich verlassen worden war. Die Bemühungen blieben jedoch
erfolglos, die Hugshofener Güter waren bereits 1599 von Österreich dem
Kloster Andlau zur Bewirtschaftung übergeben worden, eine Reglung,
die 1615 auch die Anerkennung durch den Papst fand50.

Das klösterliche Leben in Schuttern war wieder so weit gefestigt, daß der
Abt von Theres einen seiner Mönche vorübergehend nach Schuttern
schicken wollte und man 1608 bei der Abtwahl in Ettenheimmünster den
Prior von Schuttern Christoph Heubier als Kandidaten vorschlug. Doch
sofort zeigte sich, daß der neue Straßburger Bischof Erzherzog Leopold
von Österreich eine andere Haltung den Bursfeldern gegenüber einnahm.
Der Straßburger Weihbischof weigerte sich, den Wahlvorschlag zu
proklamieren. Die versammelten Äbte vermuteten, daß von dieser Seite
ein anderer Anwärter auf die Abtswürde gewünscht wurde. Die
Wahlversammlung ging ohne Ergebnis zu Ende, immerhin wurde der Abt
von Schuttern vorläufig zum Administrator bestellt. Einige Äbte sandten
Boten nach Mainz, wo gerade das Generalkapitel tagte, und verlangten,
die Kongregation solle sich beim Bischof selbst dafür einsetzen, daß
dieser das Verhalten seines Weihbischofs mißbillige. Im Oktober erhielt
der vorgeschlagene Bewerber dann doch noch die bischöfliche Bestätigung
. Die Äbte von Gengenbach und Schuttern stellten ihn dem Konvent
vor. Der Abt, dessen Gesundheit zunächst wegen der aufregenden
Zwischenfälle angegriffen war, erholte sich und stand dem Kloster bis
1623 vor. Die Äbte von Gengenbach und Schuttern befanden sich in einer
mißlichen Lage: einerseits waren sie durch die Vorfälle bei der
Abtwahl zur Auffassung gelangt, daß ihr Bischof den Beitritt zur
Bursfelder Kongregation und die von dort durchgeführten Visitationen
für ungültig betrachtete, auf der anderen Seite waren sie der Kongregation
durch ihren Treueid verpflichtet. Beide übersandten daher auch die
festgesetzten Beiträge. Im Jahr 1612 verbot der Bischof schließlich die
Teilnahme am Generalkapitel. Schuttern beugte sich und blieb ohne
Entschuldigung und ohne einen Vertreter zu beauftragen der Sitzung
fern. Auch den fälligen Beitrag schickte Schuttern nicht. Im folgenden
Jahr ließ der Abt von Schuttern sich durch den von St. Jakob in Mainz

49 Volk 207-215, GLA 29/4, 1607 Juli 28.

50 Volk, 216.

132


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0132