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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 159
(PDF, 129 MB)
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Burbach, Grafenhausen, Altdorf, Rust, Kappel a.Rh., Adelnhofen, Reichenweier
, Kippenheim, Ottenheim und Schopfheim sowie in Orschweier,
Nonnenweier, Trisloch28 und Ringsheim. Damit standen sich in der
südlichen Ortenau aber auch die Interessen des Hochstifts Straßburg und
der Abtei Ettenheimmünster gegenüber. Diese Konstellation verhinderte
schließlich einen Ausbau des klösterlichen Territoriums. Die Herrschaft
des Klosters blieb stets auf die Orte Münchweier, Münstertal (Ettenheimmünster
), Schweighausen, Dörlinbach und Wittelbach beschränkt,
wobei Münchweier den zentralen Ort bildete. Hier wurden die zwei
Jahrmärkte und der Wochenmarkt abgehalten, bis sie 1687 nach
St. Landolin verlegt wurden.

Dem Ausbau der Landeshoheit stand auch entgegen, daß es der Abtei
nicht gelang, die Vogtei selbst in die Hand zu bekommen. Lediglich über
Münchweier konnte sie zu Beginn des 15. Jh. erworben werden.

Die Kastvogtei sonst trugen, ungefähr seit der Mitte des 13. Jh., die
Herren von Geroldseck vom Hochstift Straßburg zu Lehen. Daraus ergab
sich eine lange Folge von Auseinandersetzungen und Kämpfen, von
denen eine Reihe von mehr oder weniger wertlosen Verträgen zeugt. 1486
ging die Vogtei mit dem Fall der Burg Hohengeroldseck an Pfalzgraf
Philipp über. Nach dem Sieg Maximilians im Landshuter Erbfolgekrieg
(1504) versuchte der Abt von Ettenheimmünster gemeinsam mit dem von
Schuttern, den König als Schirmherrn und Vogt zu gewinnen. Doch 1510
wurde die Vogtei den Geroldseckern als österreichisches Lehen zurückgegeben
. 1518 schließlich fand man nach langem Prozeß die Regelung, daß
die Geroldsecker die Vogtei wieder von Straßburg zu Lehen trugen, das
Kloster aber im Schirm des Hauses Österreich blieb. Die wieder
einsetzenden Zwistigkeiten zwischen Ettenheimmünster und den Vögten
endeten erst mit dem Tod des letzten Geroldseckers 1634.

Dafür verlor nun das Kloster Stück für Stück seine Hoheitsrechte an das
Bistum Straßburg. Nach verlorenem Prozeß stand es schließlich von 1740
an bis zur Auflösung des Konvents 1803 unter der Landeshoheit des
Bischofs von Straßburg.

28 Ausgegangen nördlich von Kappel am Rhein.

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