Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 160
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0160
II

Die innere Entwicklung des Konvents bis zur Reform des 12. Jahrhunderts

Zwei Konventlisten im Gedenkbuch der Reichenau sind die einzigen
originalen und unverfälschten Zeugnisse, aus denen wir etwas über den
Stand des Konvents in der Frühzeit des Klosters erfahren. Die
Namenseinträge, Aufstellungen aus den Jahren um 800 und 840 mit einem
Nachtrag, der möglicherweise um 860 anzusetzen ist, umfassen einen
Zeitraum von ca. 100 Jahren. Beginnend mit Bischof Eddo, dem 762
verstorbenen Klostergründer, der die Totenliste anführt, sind neben den
Äbten Uto I. und Uto II. die Namen von 121 Konventualen genannt. Der
Konvent hatte demnach im ersten Jahrhundert seines Bestehens einen
recht gleichmäßigen Personalbestand von jeweils ca. 30 Mönchen - eine
Zahl, die der Bestimmung des Eddo-Testaments entspricht, daß die
ausgegebenen Stiftungsgüter den Unterhalt von 30 Brüdern gewährleisten
sollten.

Ettenheimmünster zählte damit zu dieser Zeit auch unter den Klöstern
der Ortenau zu den kleineren Abteien. Daß es in der ,notitia de
servitiorum' von 817, dem Kapitulare Ludwigs d. Fr. über das Heeresaufgebot
der Klöster, nicht genannt ist, könnte als Beweis für seine räumlich
begrenzte Bedeutung genommen werden; doch fehlt in der Aufstellung
auch Gengenbach, das dem in der Gruppe der reichsten Klöster
genannten Schuttern zumindest gleichzusetzen ist. Wie dem auch sei:
Erkennbar ist, daß sich die Ausstrahlung Ettenheimmünsters weitgehend
auf das Straßburger Bistum beschränkte, mit dem es eng
verbunden war und in der Folgezeit eng verbunden blieb. Daß drei Äbte
Ettenheimmünsters in der Nachfolge Bischof Eddos zugleich Diözesan-
bischöfe von Straßburg waren, ist ein frühes Indiz dafür.

Über das soziale Umfeld des Klosters und über die Sozialstruktur seines
Konvents wird man angesichts der prekären Überlieferungslage - das
gilt auch noch für die spätere Zeit - kaum je genauere Aussagen machen
können. Einiges spricht allerdings dafür, daß die Äbte von Ettenheimmünster
wie die Bischöfe von Straßburg den vornehmsten Familien ihrer
näheren Umgebung zugehört haben und daß das Kloster in seinem

160


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0160