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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 177
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nur mit Vorwissen des Bischofs vorzunehmen, diesem und dem Konvent
jährlich Rechenschaft über die Einkünfte abzulegen und nur mit dessem
Einverständnis in den Schutz eines Anderen einzutreten.68

Seit 1617 trieb Bischof Leopold die Bildung einer Straßburger Benediktinerkongregation
voran. Der hartnäckige Widerstand einzelner
Konvente, zu denen der von Ettenheimmünster jedoch nicht zählte, blieb
erfolglos. 1624 wurde die Gründung der Diözesankongregation vollzogen.
Spätere Versuche der Straßburger Benediktiner, sich wieder dem
Bursfelder Verband anzuschließen, blieben vergeblich.

Die Visitatoren der neugebildeten Kongregation konnten 1627 in
Ettenheimmünster gute Fortschritte in der monastischen Disziplin und
einen wachsenden Personalstand feststellen. Dem Kloster gehörten an:
mit dem Abt acht Priestermönche, von denen einer aus Ebersheimmünster
stammte, während ein Ettenheimmünsterer Profeß zur Aushilfe in
Schwarzach weilte; vier Kleriker, die sich zum Studium in Molsheim
aufhielten, und zwar einer zum Studium der Physik, einer der Rhetorik,
zwei der Humaniora; ein Laienbruder, drei Novizen, vier Knaben.ß9 Die
Zahl der Religiösen soll schließlich unter Abt Kaspar Geiger (1623-1634)
auf 16-18 angestiegen sein.70 Mit Zustimmung des Straßburger General -
vikars und des Dominikanerprovinzials zu Freiburg wurde 1627 die
Rosenkranzbruderschaft begründet.71 Schon 1617 hatte Prior Martin
Stephan eine Klosterdruckerei eingerichtet, in der als erstes Werk seine
,Historia de vita et matyrio S. Landelini' verlegt wurde.72

Vom 30jährigen Krieg bis zur Säkularisation

Die Besetzung des Klostergebiets durch schwedische Truppen 1633
vernichtete binnen kurzem die Aufbauarbeiten eines ganzen Jahrzehnts.
Die gut ausgestattete Bibliothek, das Archiv und ein Teil der Kirchengeräte
und Meßgewänder konnten allerdings noch rechtzeitig ausgelagert
und damit gerettet werden.73 Die Konventualen fanden in Einsiedeln
, das fünf Mönche aufnahm, in Engelberg, St. Gallen und anderen
Benediktinerklöstern der Schweiz Zuflucht. Erst 1648 konnte Amandus
Riedmüller, der zwei Jahre zuvor in St. Gallen zum Abt gewählt worden
war, mit dem Rest der Konventualen - es waren nur noch sieben
Mönche74 - wieder nach Ettenheimmünster zurückkehren.75

68 GLA 67/603 fol. 286-287.

69 Paulus Volk, Der Aufbau der Straßburger Benediktinerkongregation 1621 1728. AEKG 12/1937, 185-283; S. 199f.

70 Mone QS 212.

71 Mitteilungen der Badischen Historisehen Kommission, ZGO 42/1888, m80,

72 Robert Merkle, Zur Kultgeschichte des hl. Landelin, FDA 72/1952, 151-170; S. 161.

73 Mone QS 212; Heizmann 108 f.

74 Mone QS 212.

75 Heizmann 152 ff.; Ringholz 88; Schreiner 81.

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