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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 223
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aus verschiedensten Gründen inkorporieren lassen. Damit besaß man
dann sowohl die ganze Pfarrpfründe als auch sämtliche Einnahmen"24.

Als Grundherr übte der Gengenbacher Abt niedere Gerichtsbarkeit aus,
für die Stadt Gengenbach war er „Wahrer der hohen Gerichtsbarkeit"25,
die er von einem Vogt wahrnehmen ließ.

Stadt und Kloster Gengenbach

Kloster und weltliche Gemeinde sind von Anfang an aufs engste
miteinander verknüpft. Wenn auch über Datum und Urheber der
Stadtgründung lediglich Vermutungen bestehen26, so ist doch klar
ersichtlich, daß das Kloster - in der Folge der von ihm betriebenen
Aufgaben - entscheidenden Anteil hat am Entstehen und Wachsen der
Stadtgemeinde, die um 1230 erstmals als Stadt erwähnt wird.27

Daß indessen das Jahr 1360 mit der Aufwertung Gengenbachs zur „Freien
Reichsstadt" einen Höhepunkt klösterlichen und städtischen Zusammenwirkens
darstellt verbunden mit der Person des „bedeutendsten
Abtes von Gengenbach"28 - Lambert von Burn , ist nach den neuesten
Untersuchungen E. Hillenbrands anzuzweifeln.

Hierzu ist es zunächst notwendig, näher auf die Person Lamberts von
Burn29 einzugehen und deren historisch belegbare Aktivität für das
Kloster und die Stadt Gengenbach nach den unterschiedlichen Befunden
von Hitzfeld und Hillenbrand gegenüberzustellen.

Lambert von Burn stammte aus einem unterelsässischen Geschlecht30.
Lebensstationen führten ihn über die Gengenbacher Klosterschule in das
Kloster Neuweiler bei Buchsheim als Novize und Mönch und von dort,
nach dem Tod des Abtes Bertold IV. im Jahre 1354, nach Gengenbach als
dessen Nachfolger.

Hier offenbarte sich, so Hitzfeld, „nicht nur Lamberts einmalige
Begabung als Gelehrter, sondern ebenso sein Geschick als gewandter und
einfallsreicher Verwalter der sehr umfänglichen Abteiherrschaft sowie

24 D. Kauß: Das kulturelle Wirken der alten Benediktinerklöster, Gengenbaeher Blätter 1975. 32.

25 a.a.O. 36.

26 vgl. Hitzfeld: Geschichte der Abtei und der Stadt Gengenbach bis 1803. In: Gengenbach: Vergangenheit und
Gegenwart (hrsg. v. Paul Schaafl 12-106. £*. Hillenbrand: Stadt und Kloster Gengenbach im Spätmittelalter. ZGO
124/1974, 75-103.

27 vgl. M. Kuner: die Verfassung und Verwaltung der Reichsstadt Gengenbach. Gengenbach 1939, 6.

28 Hitzfeld, Gengenbacher Blätter 1975, 8.

29 Zu den verschiedenen Abwandlungen seines Namens vgl.: K. L. Hitzfeld: Lambert von Burn. Abt von Gengenbach
(1354-1374) und Fürstbischof von Bamberg, ein großer Staatsmann. Ottenau 57/1977. 166 195. hier: 166 f.

30 Hitzfeld a.a.O. 166 f.

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