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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 313
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Mitte 1570 begann man mit der Einrichtung eines Vormundschaftsregiments
, und im Oktober kam Graf Schwarzenberg als Statthalter nach
Baden. Unter Ausschöpfung sämtlicher wirtschaftlicher und rechtlicher
Machtmittel ging man nun an die Wiederherstellung der katholischen
Religion. In einem Bericht des Jesuiten Georg Schoritius an Herzog
Albrecht heißt es über die Lage des Schwarzacher Klosters: Der
protestantisch gesinnte badische Kanzler Vinther und sein Anhang
hätten gar kein Interesse an der Wiederaufrichtung des Schwarzacher
Klosters gehabt, denn aus dem Kloster hätten sie allerlei Wildbret, Korn,
Wein, Fisch, Ochsen und Geld durch einen auf sie vereidigten kalvini-
schen Schaffner bezogen 123. Der von ihnen eingesetzte Abt Schwan habe
die Messe abschaffen und sich ein Weib nehmen wollen. Abt Michael
Schwan, dessen Position durch die fehlende Konfirmation und Weihe
durch den Straßburger Bischof gefährdet war, drängte die badischen
Räte, in dieser Sache bei den beiden Bischöfen vorstellig zu werden. Man
verwies ihn jedoch auf die Ankunft der Herzogin Jakobäa. Am 27. Mai
1570 wandte er sich mit einer Petition an die in Baden weilende
Herzogin124.

Das Hauptanliegen der bayerischen Regierung war es, daß tüchtige
katholische Personen, die ihrem Pflegesohn günstig gesinnt wären, dem
Kloster vorgesetzt würden. Im Schwarzacher Kloster, wo es um den
Lebenswandel der Konventualen nicht zum besten bestellt war, sollten
wieder geordnete Verhältnisse eintreten. Deshalb wurde Abt Michael
abberufen und erhielt eine Pfründe im Stift zu Baden.

Nach langwierigen Konferenzen über die Verteilung der einzelnen
Kompetenzen (z. B. Festlegung des Wahltags etc.) mit dem Speyrer
Bischof und dem Straßburger Diözesan wurde am 26. Juli 1571 in
Gegenwart der Äbte von Gengenbach, Schuttern und Ettenheim mit
Zustimmung der beiden Schwarzacher Konventualen der Prior des
Klosters Gengenbach Johann Caspar Brunner zum Abt gewählt125.

Abt Johann Caspar und der Streit mit Baden

Wenn man bei der vormundschaftlichen Regierung gehofft hatte, mit dem
neuen Abt ein gefügiges Werkzeug der eigenen Interessen an die Spitze
des Klosters gestellt zu haben, so wurde man schnell eines Besseren
belehrt. Abt Johann Caspar machte sich daran, die alten Rechte des
Klosters und die Kompetenzen des Abtes wiederherzustellen, welche vor
allem seit der Regierung Philiberts ganz in badische Hände übergegan-

123 1571 August 3 GLA 74/6863.

124 BayHStA Baden 9. 2 f.

125 BayHStA Baden 8, 285 v.

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