Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 346
(PDF, 129 MB)
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dem mittelalterlichen Boden. Nach diesen Spuren läßt sich auch die
Wölbetechnik erschließen. Sie entsprach der des Südquerarmes, wo
ebenfalls die Dienste ohne Mauerverband frei zwischen Konsole und
Kapitell standen.

Der schmale Treppenaufgang zwischen Sakristei und Kreuzgang diente
ursprünglich als Aufgang in das Dormitorium im ersten Obergeschoß, er
erlaubte den direkten Zugang von dort in die Kirche. Noch während der
ersten Bauperiode wurden an diesem Zugang Veränderungen vorgenommen
. Zunächst war offenbar eine Treppe direkt aus dem Querhaus in das
Dormitorium geplant. Die sorgfältig vermauerte Türöffnung im Obergeschoß
ist auf der Südseite noch zu erkennen. Auch wurde die heutige Tür
im Erdgeschoß noch während der Bauarbeiten umgebaut. Was zu dieser
Planänderung führte ist unbekannt. Die Gestalt der Tür wurde im
Gegensatz zur Sakristeitür später nicht mehr verändert.

Die Befunde im südlich anschließenden Kapitelsaal sind weitaus
spärlicher. Das Innere ist durch neuzeitliche Leitungsgräben weitgehend
zerstört. Das originale Bodenniveau lag annähernd auf gleicher Höhe,
wie in der Sakristei. Weitere Anhaltspunkte über die Baugestalt liefern
die Barock-Pläne und die Grabungen von Statsmann6. Der Zugang vom
Kreuzgang her befand sich in der Mitte der Westwand. Nur der linke
(nördliche) Ansatz von Türpfosten und Schwelle sind erhalten. Das
gegenüber im Osten gefundene Altarfundament gehört sicher nicht der
ersten Bauperiode an. Auch die überlieferte Einwölbung in Gestalt von
sechs Gewölbefeldern über zwei Freistützen und Wandkonsolen muß
später sein.Unsere Grabung förderte nur noch spätgotische Rippenprofile
zutage. Statsmann stellt auch Zeichnungen der zwei Basen und von
Konsolen vor, die ebenfalls spätgotisch sind. Die Gestalt der ursprünglichen
Raumdecke bleibt demnach unbekannt.

Wiederum südlich schließt sich ein schmaler Raum an, der die Breite des
Kreuzgang-Südflügels aufnimmt. Auf den Barockplänen ist er als
„Holzwinkel" bezeichnet. Heute ist er teilweise durch einen Propangasbehälter
und Versorgungsleitungen zerstört, teilweise durch einen
Schuppen für Mülltonnen überbaut. Soweit er noch zu verfolgen war,
gehört auch dieser Bauteil der ersten Periode an. Er hatte wohl die
Funktion des „Auditoriums".

Für den Kreuzgang waren ebenfalls nur Aufschlüsse über die spätgotische
und nachmittelalterliche Bauphase zu gewinnen. Seine Breite von
ca. 2 m dürfte wohl in die erste Erbauungszeit zurückgehen. Seine jetzt
erkennbare Grundrißgestalt entstammt der barocken Umbauphase. Der
Nordflügel entlang dem Südseitenschiff der Kirche, der nach Ausweis der
Gewölbeanfänger in der Spätgotik gewölbt wurde, ist im Barock

6 Siehe Anm. 4

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