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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 388
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0388
Das Benediktinerklösterlein Rippoldsau1

Wolfgang Müller

Im oberen Teil des von der Wolf durchzogenen engen Tales, in 540 m
Meereshöhe, von 300 m höheren Bergen dicht umstanden, hat das im Zuge
der Hirsauer Reform 1084 entstandene Kloster St. Georgen auf dem
höchsten Schwarzwald eine kleine Außenstelle entwickelt, die nie von
größerer Bedeutung wurde, sich aber doch durch vielerlei Gefährdung
hindurch bis in die Tage der allgemeinen Säkularisation der Klöster
erhalten hat.

Abt Johann von Falkenstein, der seit 1138 den Abt Friedrich in
St. Georgen zu verdrängen suchte, konnte sich nicht behaupten und
veranlaßte offenbar die Herren von Wolfach, ihm um 1140-er resignierte
1141 - diesen Platz im Wolftal offen zu halten. 1179 wurde dem Kloster
St. Georgen unter seinen Besitzungen erstmals auch die „cella sancti
Nicholai in predio Ripoldesowe"2 bestätigt. Sie war also dem hl. Nikolaus
geweiht, der damals eine Welle der Verehrung erfuhr, was sich in dem
damals eben erst besiedelten Schwarzwald in häufigen Nikolauspatrozi-
nien niederschlug. Daß der Zelle ein Prior vorstand, ist seit 12733
nachzuweisen. Er ist auch im Liber decimationis der Konstanzer Diözese
1275 genannt4. Die Vogtei stand den Wolfachern zu, von denen sie über

1 Vgl. Kr II 635-637; die Auskünfte, die in GB 548-550 zu erlangen sind, reichen nicht aus. Zusätzlich wäre vor allem zu
verweisen auCAdolf Schmid, Kloster und Pfarrei Bad Rippoldsau, Bad Rippoldsau 1965. eine gängig geschriebene aber
gut belegte Arbeit, und auf die im fürstlich Fürstenbergischen Archiv in Donaueschingen verwahrten Archivalien
der Fürstenbergischen von der Landesherrschaft her zuständigen Behörden und den Beständen des dort verwahrten
Klosterarchivs, die nach der Aufhebung in das Archiv der damals noch bestehenden Fürstenbergischen
Landesherrschaft überführt wurden und wie die Archivalien aller ehemals Fürstenbergischen Klöster auch nach dem
Verlust der Souveränität 1806 dort verblieben. Im Folgenden werden Bestände des Fürstlich Fürstenbergischen
Archivs unterschieden nach FFA Kl — Klosterakten Rippoldsau Abt. II, FFA E = Ecclesiastica II und FFA W =
Akten des Amtes Wolfach, Kloster Rippoldsau. Lit. s. GB 550, Schmid 81; ferner Alfons Staedele, Das ehemalige
Kloster zu Rippoldsau, Ortenau 38/1958, 24-26; Jos. L. Wohleb. Der Rippoldsauer Klosterbau 1769-1770. Eine
Baugeschichte in Briefen, ebd. 27-35. (Schmid 82 Anmerkungen zu Kapitel 9. Anmerkung 5 ist entsprechend zu
korrigieren).

2 WUB II n 416 S. 198.

3 FüUB I n 482 S. 233.

4 FDA 1/1865, 41; daß damals in Rippoldsau eine ..Klosterpfarrei" bestand (Schmid 16) ist in keiner Weise zu belegen.
Weder hier noch im fast einhundert Jahre jüngeren Liber marcarum (FDA 5/1870,97) ist von einer Pfarrei Rippoldsau
die Rede; ebensowenig im Registrum subsidii caritativi von 1508 (FDA 35/1907, 34-35), der allerdings auch das Priorat
Rippoldsau nicht erwähnt, sowenig wie Kloster Wittichen, es sei denn als Inhaber von Pfarrpatronaten (ebd. 34).
Auch wird man bei dem Auftrag von 1571 (Mitt. Fü A II n 256 S. 146), bis zur Neubesetzung des Klösterleins dessen
Kirche durch den Pfarrer von Schappbach zu versehen, besser nicht von einer Seelsorge in der Pfarrei reden
(Schmid 23).

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