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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 393
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Wratislaus, dem Wittichen und Rippoldsau zufielen, zuzusagen, daß,
wenn mit diesen Häusern eine Veränderung geschieht, er den halben
Wert seinem Bruder zu geben hat: sie bleiben also gleichsam in der
Gesamthand des gräflichen Hauses, dessen Rechte von ihm nur wahrgenommen
werden46.

Mindestens seit dem 15. Jahrhundert wurde ein-und-einhalb Kilometer
oberhalb des Klosters eine Heilquelle, ein Sauerbrunnen, als Bad
genutzt47. Auch das Badhaus hatte Graf Wilhelm eingezogen und dem
Kloster entfremdet. Es gelangte aber durch Rückkauf wieder in die Hand
des Priors. Seit 1579 erhielt es besonderen Schutz durch den Grafen
Albrecht: die Landesherrschaft kümmerte sich immer mehr um dieses
Unternehmen, das durch einen Badverwalter betrieben wurde. Stadtpfarrer
Johann Uhl von Rottweil, selbst Badegast, regte 1587 den Bau
einer Kapelle beim Bad an, da es zu weit von der Klosterkirche entfernt
war48. 1592 und - durch Schweden und Weimarer angezündet - 1643
brannte das Badhaus nieder49. Für 16 Jahre überließ man dem Kloster
Gengenbach das Badhaus50, das 1672 die Kapelle zur hl. Maria Magdalena
neu baute51, die aushilfsweise vom Basler Weihbischof Johann Kaspar
Schnorff52 geweiht wurde53.

Unter den Prioren der Zelle des hl. Nikolaus in Rippoldsau54 ist sicher der
bedeutendste und durch sein Tagebuch der auskunftsreichste Georg
Gaisser55, der zwar, zuvor mehrfach zu einem Kuraufenthalt schon in
Rippoldsau, dort nur einundeinhalb Jahre (1626-1627) als Prior tätig war.
Am 15. November 1627 wurde er zum Abt von St. Georgen gewählt; als
solcher ist er 1655 gestorben. Mindestens elf der Prioren von Rippoldsau

46 Ebd. n 1146 S. 861: FFA E Vol. III 8.

47 Schmid 32 f.

48 Mitt Fü A II n 660.2 S. 528; FFA E Vol XII 7. und 7b (mit GrundriB).

49 Schmid 33 bzw. 31.

50 Ebd. 33.

51 FDA 16/1883. 178; FFA E Vol. I. Erlaubnis des Generalvikars von Konstanz zum Kapellenbau 1672 V 27 GLA 30/162.

52 Helvetia Sacra Ii (Bern 1972) 232.

53 FDA 9/1875. 13.

54 Schmid 50-52 hat eine Pnorenliste mit der FFA Vol I 1 zu vergleichen wäre, wo auch eine leicht differierende
Priorenliste bis 1791 aufgezeichnet liegt, ebd. auch eine Priorenliste des 16. Jahrhunderts (vgl. Mitt Fü A II n 466 1
S. 297). Im einzelnen könnte schon folgendes ergänzt werden: Johannes Münzer auch 1471 (FüUB VII n 147. 1 S. 257):
Prior Joh Beck ist 1523 schon gestorben (FFA E Vol III 1); damals wollte die Gräfin Elisabeth den Gallus Schellhorn
(ebd. 2); ab 1523 aber dann Joh Heckelbach (Vol IUI), er ist 1545 tot (Mitt Fü AI n 554 S. 407); Bartholomäus war noch
1562 im Amt (Pfarrarchiv Rippoldsau. Hochdorfer Renovation), wird aber im Jahr darauf als verstorben bezeichnet
(FFA E Vol III 6). Nikodemus Luibolt beginnt 1565 in Rippoldsau (Mitt Fü A II n 153 S. 93): Georg Haidlauf war noch
Prior 1598/99 (Vol III 3); Jakob Sätzlin läßt sich noch für 1609 (Vol IX 13). Martin Schlecht noch 1611/12 (Vol X ld)
nachweisen. Für Bartholomäus Kefer liegt der erste Beleg 1617 (Vol III 2), der letzte 1624 (Vol III 3) vor. Joh. Kreß ist
1636 Prior (Vol XII 2). ist ab 1645 weg (Vol III 2); seine zweite Prioratszeit beginnt 1658 (ebd.). Matthäus Lecherer -
nicht Becher! beginnt 1646 (ebd.), ist 1650 wieder fort (ebd.). Benedikt Heim läßt sich noch 1673 belegen (Vol VIII 11).
Theoger Seiffert 1680 (Vol XII 2). 1698 ist ein Prior verstorben, der aus dem Konvent von St. Trudpert stammte (Vol II).
Auch die Amtszeiten von Prioren des 18. Jahrhunderts lassen sich noch genauer fixieren, so für Beda Rieple auf 1725
(Vol III 3), Eugen Spreter auf 1726 (Vol IV 6) und Joh. Baptist Amma noch 1751 (Staedele 26).

55 Schmid 27-32; das Tagebuch ist veröffentlicht. Mone QS II 159 523.

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