Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 455
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1978/0455
Das Kloster Wittichen im Schwarzwald

Josef Krausbeck

Zur Ortenau gehört es eigentlich so wenig wie die Städtle des oberen
Kinzigtales Schiltach, Wolfach und Hausach, auch nicht zur Diözese des
genannten Gebietes, die zugleich ihr eigentlicher Mittelpunkt war,
Straßburg. Denn zwischen Hausach und Haslach verlief die Grenze
zwischen den Gebieten der einstigen Grafschaft Sulz und deren späterem
Teilgebiet, der Herrschaft Wolfach, wie dieses auch die Grenze der
Bistümer Straßburg und Konstanz war, zu welchem das obere Kinzigtal
gehörte.

Wenn nun Wittichen in diesem Band der Ortenau-Klöster genannt wird,
so ist allerdings damit auch ein Wesensstück der alten Ortenau
verbunden, die Grafschaft Hohengeroldseck, zu der Wittichen und Teile
des oberen Kinzigtales durch Jahrhunderte gehörten.

Und wenn man über Wittichen und sein Kloster schreibt, müßte man
richtig sagen „die Selige Luitgard von Wittichen und ihr Kloster". Denn
wohl nur in wenigen Fällen, und zumindest in keinem Kloster der
Ortenau, ist der Name der Gründerin so lebendig geblieben, so auch heute
noch im Volk verankert, so zu einer Wallfahrtsstätte geworden und
geblieben wie hier in Wittichen, wo das Grab der Gründerin, die seit über
600 Jahren hier ruht, auch heute noch von Tausenden von wallfahrenden
Pilgern andächtig, bittend und dankend besucht wird.

Und es hat sich hier erfüllt, was ihr Biograph, der ihr Beichtvater war,
der Pfarrherr Berthold von Bombach (bei Kenzingen) in ihrer Lebensbeschreibung
voll Überzeugung schrieb: ,,.. .Ihr guter seliger Name und
das ehrwürdige Bild ihres heiligen Lebens soll nimmer sterben..."

Diese Verehrung einer großen Frau, die immer wieder die „Mutter des
Tales" genannt wird, hörte auch nicht auf, als man in der Säkularisation
ihre Gründung, das einstige Tertiaren- später Klarissenkloster aufgehoben
hat, und als willfährige Diener jener Herren glaubten, das Andenken
an jenes Kloster und an seine Bewohnerinnen, mit allen erdenklichen,
ersonnenen oder aufgebauschten Sensationslegenden herabsetzen zu
müssen, wie K. Kettner in „das Kiefernadelbad Wolfach" 1888 und Wilh.

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