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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 475
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belegbar: 1307 hat Metz (= Mechtild), eine Begine, einen Zins von einer
Metzelbank in Lahr dem dortigen Augustinerkloster gestiftet.21 Zeigt
sich schon darin eine gewisse Verbundenheit mit diesem Haus, ist
zusätzlich anzunehmen, daß sie von diesem Kloster, dem einzigen Lahrs,
auch ihre geistige Betreuung erfahren hat. Eine Bindung an eine
franziskanische Regel ist in diesem Falle unwahrscheinlich.

Unser Augenmerk soll sich im folgenden jenen Bezeugungen von
Schwestern in der Ortenau zuwenden, in denen sie als Klosnerinnen
bezeichnet werden - unter dem Vorbehalt der, wie schon dargetan, mehr
oder weniger zutreffenden Genauigkeit einer solchen Benennung.

Begonnen sei mit der Klose Oberkirch-Oberndorf, zu der der Experte in
der Geschichte dieser Stadt folgenden Beitrag zur Verfügung stellt:

Die Beginenklause in Oberkirch-Oberdorf
Hans-Martin Pillin

Die Beginen, eine im 12. bzw. 13. Jahrhundert in den Niederlanden ins
Leben gerufene Laiengemeinschaft klosterartiger Form mit zunehmend
stärkerer Fürsorgetätigkeit, gründeten seit dem 13. Jahrhundert auch in
der Ortenau Niederlassungen. Eine ihrer Klausen entstand auf der
Gemarkung der Stadt Oberkirch, genauer gesagt, im Stadtteil Oberdorf
in unmittelbarer Nähe der alten Oberdorfer Pfarrkirche, die zugleich die
Kirche der Oberdorfer Beginen wurde.

Wann die Oberdorfer Beginenklause, die dem Predigerkloster in Straßburg
unterstand, erbaut wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Der erste
urkundliche Hinweis auf sie datiert vom 23. Juni 1316.22 In dieser
Urkunde übergab Graf Konrad von Freiburg „den erbern goetlichen
vrowen in die closen in dem Oberndorfe, nahe bi Oberkirche, in dem
bistueme von Strasburg" das Bächlegut am Meisenbühl (Bottenau) zu
vollem und uneingeschränktem Eigentum.

Die für Beginen bestimmte Klause in Oberdorf war weniger ein Zufluchtsort
für fromme Bürgertöchter, die sich nicht verheirateten oder
keine befriedigende Stellung finden konnten, als vielmehr ein Haus zur
Unterbringung und Versorgung von Töchtern des ortenauischen Niederadels
, der sich auch als Förderer dieser Klause zu erkennen gibt. Es
verwundert demnach nicht, daß das Amt der Priorin der Oberdorfer
Beginen in der Regel von Töchtern des ortenauischen Adels bekleidet

21 GLA 117/476, ,fol. 4'.

22 ZGO 12. 1861, 242.

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