Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 592
(PDF, 129 MB)
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Michigansees) mitten im Kontinent eine Pfarrschule übernehmen
konnten, an die sie ein Internat angliederten. So entwickelten sie sich zu
den „Schulschwestern vom heiligen Franziskus." Die Kongregation
wuchs rasch, hauptsächlich aus Postulantinnen aus Deutschland
gemehrt. Sie begegnet aber bald dem Problem, das allen Gründungen auf
amerikanischem Boden begegnen mußte: soll man sich auf deutsche
Schulen spezialisieren und damit das Einleben in die Vereinigten Staaten
erschweren oder übernimmt man die Schulen am Ort und führt so zu einer
raschen Amerikanisierung. 1885 wird eine Verlegung des Mutterhauses
nach Minona, schon aus Platzmangel, nötig. Aber da der dortige Bischof
die Amerikanisierung und den damit verbundenen Stop der Nachwuchskräfte
aus Europa verlangte, wich Mutter Alexia nach Milwaukee am
Michigansee aus, wo ihr derartige Forderungen nicht begegneten (1888).
Doch kaum ist dort das Mutterhaus erbaut, fällt es einem Brandunglück
zum Opfer (1890): man muß noch einmal von neuem beginnen.

Mutter Alexia hat aber keine Ruhe gelassen, bis es ihr gelang, auch in
Europa eine Provinz zu gründen. Bei einer ihrer vielen Reisen, erwarb sie
auch 1895 für ihren Orden das gerade zum Verkauf stehende Sanatorium
Erlenbad, ohne daran denken zu können, in dem dem Ordensleben immer
noch so abgeneigten Baden den Platz für ein Mutterhaus finden zu
dürfen. Nach mehreren Versuchen an verschiedenen Stellen gelang 1902
die Eröffnung dieses Provinzhauses für Europa in Luxemburg. Da aber
viele aus dem Badischen kommende Postulantinnen von einem näher
liegenden Ort aus leichter erreichbar waren, verlegte sie das Haus 1911
nach Straßburg-Ruprechtsau.

Schließlich ist auch hier des Bleibens nach dem Weltkrieg 1914-1918
keine Möglichkeit gewesen, da, nachdem das Elsaß wieder französisch
geworden war, die deutschen Schwestern ihr Haus verlassen mußten. So
sind sie in ihr Sanatorium Erlenbad übergesiedelt und haben notgedrungen
dieses zum Mutterhaus gemacht. Aber man war hier, zumal bei der
starken Zunahme des Ordensnachwuchses zu sehr beengt, und suchte
anderwärts Planungen anzusetzen. Aber dann bot sich unmittelbar vor
dem Sanatorium die Möglichkeit, mit Hilfe der amerikanischen Provinz
ein weitläufiges und geräumiges Haus zu errichten, das nun die von
Schwarzach ausgegangene Kongregation für ihren Europäischen Zweig
zu den „Erlenbader Schwestern" macht. Sie haben in Deutschland, in der
Schweiz, in Holland und in Belgien Stationen errichtet und Schwestern
in die Missionen gesandt: nach Honduras, nach Indien und nach China.
Die höchste Zahl der zur europäischen Provinz zählenden Schwestern
wurde 1943 erreicht mit 1145. Bis 1974 war sie auf 976 gesunken; in diesem
Jahr waren in Amerika 2062 dieser zur dortigen Provinz zählende
Professen. Der große Schwund an Nachwuchskräften und die damit

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