Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
58. Jahresband: Die Klöster der Ortenau.1978
Seite: 632
(PDF, 129 MB)
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Bewahrung und Bewährung in einer sich verändernden Welt (1963-1978)

Eine ganz neue Zeit begann für die Korker Anstalten, als Pfarrer Martin
Geiger 1963 als Nachfolger von Pfarrer Meerwein die Leitung des Werkes
übernahm. Mit starkem persönlichem Einsatz und einem sicheren Blick
für das im Augenblick Notwendige und für die Zukunft Anzustrebende
begann er die Anstalten in eine moderne Einrichtung für Epileptische
umzugestalten, so daß sie heute als Epilepsiezentrum für Baden-
Württemberg gilt. - Auch der Schwesternschaft wandte er sich zu.
Gemeinsam mit der durch ihn in ihr Amt eingeführten Oberin, Schwester
Hanna Barner, und allen Schwestern durchdachte er die Aufgaben,
Stellung und Zielsetzung der Schwesternschaft im Blick auf die neuen
Gegebenheiten und ordnete die für die heutige Zeit notwendigen
wirtschaftlichen Grundlagen der einzelnen Schwestern - vor allem im
Blick auf die Altersversorgung.

Das heute im Bau befindliche Haus für die Korker Schwestern ist eine
Anerkennung des treuen jahrzehntelangen auch finanziell selbstlosen
Dienstes der Schwesternschaft. Es soll für die Zukunft nicht nur ein
Feierabendhaus, sondern Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens der
Schwestern werden.

Ein entscheidender Einschnitt im Leben der Schwesternschaft war der
13. September 1969. Durch eine Predigt von Pfarrer Geiger war ihr ein
Bibelwort geschenkt worden, das ihr wie kein anderes Mittel, Zuspruch
und Verheißung für ihren Lebensauftrag erschien. Es ist das Wort aus der
Offenbarung Johannes, Kapitel 1, 17 und 18.

„Und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich
nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und
siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel
der Hölle und des Todes."

Aus diesem Wort heraus wurde eine neue Brosche für die Schwesternschaft
gestaltet. Kreuz und Krone, Zeichen für die innere Gewißheit, daß
Leiden und Herrlichkeit im Leben der Schwestern und im Leben der
Kranken unlöslich verbunden sind. Dazu das Alpha und Omega, „der
Erste und der Letzte und der Lebendige", Zeichen für die jeden Tag neu zu
glaubende Wirklichkeit, daß niemand von uns den ersten Schritt tun
muß, keiner aber auch je der Letzte sein kann. „Er, unser Herr, schließt
die Türe auf zu neuen Aufgaben, zu anderen Menschen, er ist immer
schon vorausgegangen und erwartet uns dort. Niemand kann und muß
auch der Letzte sein. Hinter dem Schwächsten unserer Kranken, hinter
unserem Scheitern im Umgang mit Menschen und in unseren Aufgaben,
ja auch hinter dem Sterben und der Todesangst, steht immer Er, der
Letzte, der Ewig-Lebendige, der die Schlüssel der Hölle und des Todes
hat."

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