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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
59. Jahresband.1979
Seite: 148
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1979/0150
tion gelegt hatte. 1958 baute man eine Straße über die Bundesstraße 3
hinweg zur Aufbereitung. Die Seilbahn als engster Querschnitt des
Betriebes wurde daraufhin demontiert. Mit einer Überlagerung von nur
25 m war der Rötelberg für den Tagebau ideal geeignet. Allerdings
sorgten einige Verwerfungen für eine Beeinträchtigung der Abraumarbeit
. Dann gab es Erzverluste dadurch, daß die Alten bereits Teile des
weichsten und reichsten Erzes abgebaut hatten. Die Ausbisse waren
minderwertig und im N verschlechterte sich die Erzqualität derart, daß
dort eine größere Menge Erz stehen bleiben mußte (1961). 1962 war der
Rötelberg ganz abgeräumt. Die obersten 80 cm Erz waren zu arm und
mußten in den Abraum gegeben werden. Die abgebaute Erzmächtigkeit
betrug 9 m. Die Gewinnungskosten wurden mit 4-5 DM/t Erz angegeben.

Der Abraum vom Rötelberg wurde auf der Limbachkippe abgeworfen.
Das Abraummaterial wurde in 3 Schnitten gewonnen, wovon der oberste
aus Löß bestand und mit der 1954 eingestellten Menck-Schürfkübelraupe
abgefahren wurde. Die Erzgewinnung am Rötelberg war im Juli 1962
beendet; anschließend kam der Tagebau Kahlenberg wieder in Betrieb.

Der Gerätepark für den Tagebaubetrieb war ziemlich umfangreich. Für
die Gewinnung der Kalksandsteine und Tone brauchte man Hochlöffelbagger
mit 20-301 Reißkraft. Die gesteinsmäßige Zusammensetzung des
Abraums ist stark schwankend. Der Geräteeinsatz ist behindert durch die
Zerstückelung des Erzlagers in kleine Schollen.9

Mit dem Einsatz der Menck-Schürfkübelraupe begann auf Grube Kahlenberg das Zeitalter
der gleislosen Förderung im Tagebau. Mit ihr erreichte man eine Abraumleistung von 149
cbm/MS, also mehr als das 10-fache des schienengebundenen Betriebes. Allerdings war die
Schürfkübelraupe nur im obersten aus Löß bestehenden Drittel des Rötelberges für die
Abraumgewinnung verwendbar. Ihre Daten sind: 120 PS Deutz-Dieselmotor, Ladekübel von
6,5 cbm zwischen den Raupen, 1-Mann-Bedienung, vorwärts und rückwärts arbeitend,
daher kein Wenden erforderlich, Betriebskosten ca. 1,20 DM/cbm = 35 % des gleisgebundenen
Abraums.

Der Gleisbetrieb wurde ersetzt durch Magirus-Deutz-Allradkipper Typ 4500. Die Lastkraftwagen
waren nur mit Hilfe der Schürfkübelraupe als Wegbereiter immer einsetzbar. Dafür
wurde dann eine Planierraupe angeschafft. Die Kosten lagen bei 58 % des Gleisbetriebes.
Die 4,5 t-Allradkipper hatten als Nachteile: lange Kippzeiten, keine selbsttätige Pritschenreinigung
, große Wendekreise.

Man ging daher über zu Zettelmeyer-Autoschütter A 4 mit luftgekühltem Deutz-
Dieselmotor und einem Fassungsvermögen von 4 cbm. Der Fahrersitz mit den Fußhebeln
war um eine Lenksäule schwenkbar. Für den Tagebau Rötelberg wurden 5 Autoschütter
beschafft. Es konnte mit diesem Fahrzeug eine weitere Kostensenkung auf 51 % des
Gleisbetriebes erzielt werden. Die Abraumkosten betrugen mit LKW = 1 DM/cbm, mit
Zetelmeyer 0,6-0,7 DM/cbm. Man arbeitete in 2 Schichten, die Nachtschicht diente der
Fahrzeugwartung. Die Baggerleistung konnte damit von 220 auf 380 cbm/Baggerschicht
gesteigert werden. Die Gesamtkippenbelegung betrug noch 7 Mann gegen früher 56 Mann.
Im Oktober 1955 stellte man auch die Erzförderung auf gleislosen Betrieb um.

9 W. Dreyer. Erste Erfahrungen beider Umstellung der gleisgebundenen auf gleislose Abraumförderung im Erztagebau
Kahlenberg. Erzmetall 1956, S. 1-10.

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