http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0326
noch der Fall ist. Außerdem wollte man die Speisekarte des herrschaftlichen
Hofes bereichern, da damals Wildenten als geschätzter Leckerbissen galten.
Mit der Anlegung wollte man scheinbar nicht lange warten, so daß bereits am
17. März 1721 der Arbeitsvertrag mit den beiden Frießen-Fachleuten in der
Durchführung solcher Arbeiten, nämlich Hans Philipp Lotzen und Hans Jacob
Fichter, beide aus Ingweiler (Dep. Bas-Rhin) in Buchsweiler abgeschlossen
wurde. Die Arbeiten gingen dann so zügig vonstatten, daß bereits schon am
22. September 1721 die bestätigte Bauabrechnung vorgelegt werden konnte.
Diese Abrechnung hatte folgenden Wortlaut:4
„Die Frießen (= Wassergraben) arbeitet am herrschaftlichen neuen Entenfang
hat sich im abmeßen5 befunden alß
Der große Weyher, welcher 55 Claffter6 oder
330 frantzösische Schuh lang und 55 Claffter oder
330 frantzösische Schuh breit und 3 Schuh tieff
1512!/2 Cubaite Claffter ä 5 ß = 756 n 2 ß
Der kleine Weyher, welcher 30 Schuh lang und
30 Schuh breit und 3 Schuh tief
121/2 Cubaite Claffter ä 5 ß 6 fl 2 ß
Die Gräben thun nehmlich
Der Graben umb den Weyher 418 Claffter
Der Graben wo das Waßer von der Rench in
Weyher lauff 410 Claffter
Der Graben wo das Waßer aus dem Wyher in die
Rench lauff 420 Claffter
Die 3. Gang jeder 34 Claffter 102 Claffter
Summa 1350 Claffter
tax ä 2,5 ß........ 337 fl 5 ß
Summa 1100 fl —
Löffler Bauschreiber
Freystett, den 22. September 1721
ein bey seyn unterschriebener
Johann Peter Veith, Staabhalter
Johannes Schoepflin, Coimann
Nach einem von dem späteren Entenfänger Daniel Käßer am 26.10.1804 gefertigten
Schreiben hatte die gesamte Anlage eine Fläche von 10 Morgen
100 Ruthen 20 Schuh.
4 GLA 358/57
5 Über Maße und Gewichte vgl. G. Schlörer u. W. Schadt, Münze, Maße und Gewichte unserer
Vorfahren, Kehl 1969
6 Klafter urspr. Längenmaß, etwa 6 Fuß (= 1,90 m), heute Brennholzmaß (= 4 Raummeter)
1 franz. Fuß = 0,32 m; 1 bad. Fuß = 0,3 m; 1 bad. Rute = 3 m
324
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1980/0326