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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 59
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0061
Stadt ein kleines Franziskanerklösterlein gegründet.22 Doch bis Ende des 19.
Jahrhunderts gingen die Hausacher ins Dorf23 in ihre Pfarrkirche; erst 1894
wurde im Städtchen eine — wieder St. Mauritius geweihte! — Kirche gebaut.
Damit ist die alte Pfarrkirche im Dorf zur Friedhofskirche abgesunken. Noch
heute ist aber der dortige Friedhof wie eh und je in Gebrauch.

Mit Hausach vergleichbar ist die Situation von Oppenau.24 Wo das Lierbach-
tal, in dessen obersten Bereich das Prämonstratenserkloster Allerheiligen25 seinen
Platz gefunden hat, auf das Renchtal stößt, bildete sich eine Siedlung,
dessen Kirche um 1225 in dem Augenblick zu fassen ist, als sie offenbar von
der Mutterkirche Nußbach abgelöst und selbständig wird. Oppenau gehört im
Renchtal als erster Ort jener Siedelzone an, in der die Gemengelage der
Grundstücke nicht mehr die landwirtschaftliche Struktur bestimmt, sondern
der Einzelhof. Die Hube, in deren Bereich die Kirche stand, war identisch mit
der des Gerichtsplatzes. Sie lag im Umkreis zerstreut liegender Höfe auf dem
Hügel über der Taleinmündung. Der Bereich wird heute noch „Dorf" genannt
. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde im Lierbachtal durch Allerheiligen
eine Burg Friedberg und ein zugehöriges Städtchen erbaut. Die Entfernung
zur Pfarrkirche beträgt etwa 1 km; die Baulücke zwischen Dorf und Stadt
wurde erst im späten 18. Jahrhundert durch eine Häuserreihe „Beilerstadt"
einigermaßen geschlossen. Der Name Friedberg konnte sich gegen den des
Dorfes Oppenau nicht durchsetzen. Innerhalb der Mauer kann eine Kapelle
St. Sebastian nachgewiesen werden. Aber die Dorfkirche St. Johann, deren
Chor inmitten des Friedhofs auf erhöhtem Platz über dem Dorf noch heute
steht, blieb als Pfarrkirche zuständig. 1699 wurde aber verordnet, in der
Stadtkapelle das Altarsakrament aufzubewahren.26 1668 haben die Kapuziner
eine kleine Niederlassung gegründet27, deren Patres auch für die Stadt, aber
besonders für Peterstal zu sorgen hatten. Als die Säkularisation diesem Klösterlein
ein Ende bereitete, wurde der Pfarrgottesdienst in ihre Kirche verlegt
und 1826 an deren Stelle eine neue Pfarrkirche erbaut. Die Kirche auf dem
Friedhof war von nun an, wie in Gengenbach, nur noch für Totengottesdienste
verwendet; Turm und Schiff hat man schließlich abgebrochen und nur
noch den Chor übriggelassen.

In Zell a. Harmersbach hatte sich das Dorf in dem leicht aufsteigenden Gelände
hinter der Stelle entwickelt, an der die Bäche Harmersbach und Nordrach
zusammenfließen. Gegen den Südrand des Dorfes zu steht die Pfarrkirche
St. Symphorian. An diesen Rand schloß sich in dem sich nach dem Harmers-

22 K. Klein, in: Die Ortenau 58/1978, S. 445—454

23 Die 1652 beginnenden Kirchenbücher von Hausach sprechen in ihren Ortsbezeichnungen eindeutig von
„Hausach-Dorf"

24 Josef Börsig, Geschichte des Oppenauer Tales. Oppenau 1951

25 P. Schmidt-Thome und H. Schneider, in: Die Ortenau 58/1978, S. 342—387

26 FDA 30/1902, S. 316

27 Die Ortenau 58/1978, S. 507—511

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