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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 105
(PDF, 65 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0107
Item Victor weite dem schreiner Von Verfertigung des Heil, grabs und sonstiger Arbeit bezahlt
lauth Conto ahsignation und quittung No 51 64 fl

Item Hn Müller des Raths als. . . das Heilige grab aufgerichtet worden für Zöhrung Bezahlt
1. ahsig.
No72 6fl2ß."15

Das Werk war vollendet. Machleid berichtet:

„den 3:ten Christ monat ist das neuwe heilig grab zuer prob aufgeschlagen worden, ist 28
schue hoch und 20 breith, mann hat den fröneren in dem „Engel" 2 fl zue Verzehren Von
der obrigkeit Verlaubt."16
1779 wurde das Heilige Grab — nach kleinen Verbesserungen — in der Karwoche zum erstenmal
aufgeschlagen:

„Item Christian Ninninger für faden zu denen Scenen des Hn grabs und für arbeit lauth
quitt No 39 Bezahlt — fl 5 ß"17

„den 31:ten Merzen ist das heilig grab, mit einer neüwen Zehnen noch gemacht, daß erstemal
aufgeschlagen worden, Von H: Joann pfuner, maier in freyburg, victor Welte statt-
schreiner, Joseph pfaff alß stattschloßer, und ein guetter arbeiter fleißig, auch Erbaren
preiß gemacht."

„eß wäre Extra schön bey der nacht mit amplen und liechter gemacht, bey dag aber ist eß
zue hell, wegen hochen fenster."18

In einer Nachbemerkung überlieferte uns Machleid noch, wo Johann Pfunner während
des Aufenthaltes in Ettenheim sein Atelier eingerichtet hatte:

„mer ist daß heilig grab Von herren Joann pfuner histori und flachmahler, burger zu freyburg
, gemalt worden in dem ohlißischen hof und in dem salzstüble, under H: oberambt-
mann Knöpfler, und ambtschulz Miller und H: pfarer mast, wie der öhlberg ßambt einem
baldachin in dem chor — hat ohngefehr Kostet über 300 fl rheinisch."19

Der Maler

Dem Auftrag für die Chorraum-füllende Passionskulisse gingen zwei andere
Beschäftigungen Johann Pfunners in Ettenheim voraus. So zählt sein prächtiges
, 1771 gemaltes Hochaltarblatt mit dem Kirchenpatron St. Bartholomäus
ohne Zweifel zu den gelungensten Schöpfungen des Meisters. Es wurde denn
auch vom Augenzeugen J. C. Machleid gebührend gewürdigt: „den 7 May ist
daß altar blatt Von dem kunstreichen Maler von Freyburg wohnhaft, Herr Joannes
pfunner, ein thiroler von geburt, auß inßpruck, aufgerichtet wordten,
eß ist 17 franzößische schue hoch und 10 breith, eß hat 17 große figuren, ohne
daß waß in daß perspectif mit Köpfen gemalt ist. Eß stellet vor die marter von
dem heiligen ersten allhießigen KirchenPatron Bartolome. Eß ist Kunstreich
wunderschön gemacht in der anatomie, noch schön in der Stellung der figuren
und haltung /: auch proper in schatten und liecht gemalt; eß Kostet von der
gemein bezalt nur 180 Reichsgulden."

15 StA E, Steürmeister Rechnung 1778, Außgab Geldt Verbauen und Außgab Geldt Insgemein

16 Vgl. Anm. 10, Teil II, Bl. 12

17 StA E, Steürmeister Rechnung 1779, Außgaab Geldt Verbauen

18 Vgl. Anm. 10, Teil II, Bl. 24

19 Vgl. Anm. 10, Teil II, Bl. 37 105


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