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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
61. Jahresband.1981
Seite: 189
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0191
Großherzog Carl Friedrich starb am 10. Juni 1811 nach 65jähriger Regierungszeit
im Alter von 83 Jahren. In der Folgezeit wurde v. Auerweck weiterhin
durch die badische Gesandtschaft in Paris unterstützt und die Familie in
Elgersweier über alle Bemühungen unterrichtet. Es konnte jedoch kein weiterer
erfolgversprechender Versuch zur Freilassung unternommen werden.
Nach der Völkerschlacht bei Leipzig vom 16. bis 19. Oktober 1813, in der Napoleon
entscheidend geschlagen wurde, trat Baden am 20. 11. 1813 dem
Bündnis gegen Napoleon bei. Am 31. März 1814 zogen die Verbündeten siegreich
in Paris ein. So lange mußte auch v. Auerweck im Kerker von Vincennes
aushalten.

Befreiung und Unterstützung

Mit dem Einmarsch der Alliierten in Paris am 31. März 1813 wurde Baron v.
Auerweck befreit und seiner Familie zurückgegeben.

Durch seine Inhaftierung in Frankreich war es ihm nicht möglich gewesen,
Vorkehrungen zu treffen und Transaktionen vorzunehmen, die zur Erhaltung
seines Vermögens während des Krieges zwischen Österreich und Frankreich
nötig waren. Das Erbe seiner Frau jenseits des Rheins war durch die Kriegsereignisse
ebenfalls verloren gegangen. So befand sich v. Auerweck mit seiner
Familie in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Dazu kam seine angegriffene
Gesundheit. Für seine „ausgestandene Gefangenschaft und die Leiden,
welche dadurch auf seine Familie gehäuft wurden", wurde ihm eine Pension
von jährlich 600 Gulden aus der Staatskasse bewilligt.18 Noch während der
Haft hatte ihm 1813 die Versteigerung seines Hauses in Elgersweier gedroht",
zu dessen Lasten seine vermutlich 1812 verstorbene Schwiegermutter Sophia
v. Gelb für den Lebensunterhalt der Familie Schulden aufgenommen hatte. Er
konnte zwar erreichen, daß von Amtswegen ein Vertreter seiner Interessen bestimmt
wurde, das Haus blieb ihm aber vermutlich nicht erhalten, denn Baron
v. Auerweck läßt sich als Hausbesitzer in Elgersweier nicht mehr nachweisen.

Nach Umlageregistern und Gemeinderechnungen20 hat er in Elgersweier noch
bis zum Jahre 1827 gelebt und ist dann nach Offenburg gezogen. Dort starb er
am 8. Juni 1830 im Alter von 64 Jahren2'.

Seine Witwe folgte ihrem jüngsten Sohn Amand22, der als Freiwilliger im Dragoner
Regiment Nr. 2 ,,v. Freistedt" in Mannheim diente, dorthin nach. Ihr

18 GLA 233/40247b Gesuch der Witwe v. Auerwecks vom 17. 2. 1832

19 GLA 233/40247b Bericht des bad. Legationsrats Groos v. 13. 9. 1813

20 Archiv der Ortsverwaltung Elgersweier, Bürgerbuch 1843 und Gemeinderechnungen

21 Stadtarchiv Offenburg, Sterbebuch 1822—1840

22 Amand Auerweck v. Steilenfels, geb. 4. 6. 1805 in Schutterwald, heiratete am 27. 7. 1847 die Bürgerstochter
Katharina Tremond aus Breisach und war später Postenführer im badischen Grenzdienst. Seine Kinder
sind in Weisweil, Neufreistett und Eichstetten, also alle in Grenznähe, geboren.

(Archiv des Pfarramts Elgersweier, Familienbuch 1827, Seite 4)

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