http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1981/0277
nicht immer das Jahr der Steinsetzung. Öfter wurde erst bei einer „Bann-
Erneuerung" die Jahreszahl in den alten Stein eingehauen.
Teilweise begegnet man älteren wenig behauenen Grenzmarken, in deren
Oberseite lediglich ein kleines Kreuz eingemeißelt wurde. Diese Steine wurden
häufig belassen, wenn später unmittelbar daneben ein mit Buchstaben, Ziffern
und Symbolen bezeichneter Stein gesetzt wurde.
Nördlich der Kinzig
Im Norden grenzen Ohlsbach und Reichenbach an Durbach. Zwischen Brandeck
, Kräheneck (Abb. 5) und Moos stehen Steine mit Gengenbacher Adler
einerseits und badischem Wappen (Abb. 6) andrerseits. Diese 1788 gesetzten
Lochen zeigen den Adler in den verschiedensten Haltungen: Laufende und
stehende, flügelschlagende und Adler mit angelegten Flügeln wechseln einander
ab. Der Genossenschaftswald auf Durbacher Seite ist mit D M (Durbach
Mooswald) gekennzeichnet.
Wir lesen im „Gräntz-Riß über die gemeinschaftlichen Gräntzen des hochfürstlichen Marggrävli-
chen Baadischen Amts der Herrschafft Staufenberg, und der hochlöblichen Reichs-Stadt Gengenbach
" von 1788 folgende Namen: Brandecker Kopf, vormahls das Lautenbacher oder Hirtenbacher
Lindle jezt ohne beysatz das Lindle, busEich, Lang-Acker, Lang-Eck, Groß-Kreyen Kopf,
Heizen Aeckerle, bey denen Buchen, klein Kreyen Kopf, Wolff-Grund, Spähre, Forst-Eck, Lat-
tengruber Schleif, Steinrückle oder Steine brückle, Spähne-Platz, Geiß-Schleif, Moß-Eck, Moos-
Berg8.
Auf der Moos (früher auch „Mosebergk"9) treffen die ehemaligen Gemarkungen
von Reichenbach, Durbach-Gebirg, Wälden (Oberkirch-Ödsbach)
und Nordrach Fabrik zusammen. Das ehemals reichsabteilich-
gengenbachische Gebiet Fabrik („Fabriker Herrschafft Wald"10) grenzt bis
zum „vorder Siedenkopf" (Abb. 7). Der höchste Kopf der Moos, der „hinter
Siedenkopf" (heute: Siedigkopf), erhält wohl seinen Namen von der „Harz
Siede". Diese Bezeichnung finden wir auf der Karte des abteilichen Mooswaldes
aus dem 18. Jahrhundert". „Mooskopf", „hinter Siedenkopf", „vorder
Siedenkopf", „Schwarzlach", „Holzek Kopf", „Forst Eck", „Sohlersgrub",
„Forst Eck", „Korn Ebene" lauten die Namen an der Grenze von 182112.
Heute geht im Osten die Grenze Reichenbachs von der Moos über den Siedigkopf durch Staatswald
und grenzt an die Gemarkung Nordrach. Bis zur Kornebene bietet der Staatswald auf Reichenbacher
Gemarkung die Abteilungs-Namen ,,Ob dem Moosbrunnen", „Moos", „Kornebene
", „Sorben Winterseite", auf Nordracher Seite „Geisschleif", „Buchwald", „Hintere Moosbachwand
", „Spitzmüllers- und Börsigwald", „Bechtenbach", „Im Wolfsgrund".
8 GLA 179/136
9 P. Schaaf, Die Gesteinswelt der Umgebung, in: Gengenbach, hrsg. v. P. Schaaf. Konstanz 1960
10 vgl. Karten-Verz. „Mooswald . . ."
11 vgl. Anmerk. 3; GLA H/Gengenbach
12 vgl. Anmerk. 10
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