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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 10
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Da sehen wir zunächst den engagierten Lehrer und Erzieher und ab 1968 den
umsichtigen Oberstudiendirektor Mechler als Leiter des Kehler Einstein-
Gymnasiums. Über Jahrzehnte hinweg stellte er sich als Stadtrat und ehrenamtlicher
Stellvertreter des Oberbürgermeisters in den Dienst seiner Heimatgemeinde
, bewährt sich im Kehler Kreisparlament und müht sich später leidenschaftlich
um den Aufbau und das Zusammenwachsen des neugeformten
Ortenaukreises, wobei er Trennendes zu überbrücken sucht und Einigendes,
Gemeinsames in den Vordergrund stellt. Seiner politisch-religiösen Weltanschauung
verpflichtet, übt er sich in Toleranz, um auch die Gegenargumente
zu verstehen. Vorzüglich gelingt ihm der leutselige Umgang mit allen Schichten
der Bevölkerung. Wilhelm Mechler stammt selbst aus einfachen bürgerlichen
Verhältnissen.

Sein Vater war Schuhmachermeister, der seine Frau aus einer sehr kinderreichen
Bauernfamilie aus Achern-Mösbach holte. Ihrer Ehe entsproß am 10.
September 1907 in Kehl ihr Sohn Wilhelm, der nach dem Abitur an den Universitäten
Freiburg, Heidelberg und Berlin Geschichte, Deutsch, Englisch und
Staatsrecht studierte. Nach einem „vorzüglichen" Staatsexamen sind Mannheim
, Singen, Säckingen und Kehl und nach dem Krieg, den er als Angehöriger
der Kriegsmarine erlebte, Meßkirch, Pfullendorf und Achern Stationen
seines beruflichen Wirkens gewesen.

Wieder in seine Vaterstadt zurückgekehrt, widmete er sich neben seinen schulischen
Aufgaben besonders der kommunalen Politik, der Erforschung der
Heimatgeschichte und, selbst vom Schicksal eines Grenzlandbewohners geprägt
und gezeichnet, der deutsch-französischen Völkerverständigung. Von
den hohen Idealen von Friede, Freiheit und Versöhnung beseelt, wurde der ge-
schichtsbewußte Lehrer, Stadt- und Kreisrat zum anerkannten zielstrebigen
Brückenbauer zwischen Kehl und Straßburg, der Ortenau und dem Elsaß,
zwischen Deutschen und Franzosen, eine leidenschaftliche Mission, die ihn
auch zum vielbegehrten Führer durch Straßburg und das Elsaß werden ließ.

Dann aber, und das scheint die tragende Säule seines verdienstvollen Lebenswerkes
zu sein, verschrieb er sich mit Leib und Seele der Heimatgeschichte, ihrer
Erforschung und Weitergabe an die breite Öffentlichkeit, um dadurch das
Geschichtsbewußtsein zu wecken und zu vertiefen. Aus dieser inneren Berufung
heraus leitet er seit dem Jahr 1954 die weitgestreute Mitgliedergruppe
Kehl-Hanauerland des Historischen Vereins, trat später als Stellvertreter an
die Seite von Prof. Dr. Kähni, der ihm dann 1971 die Gesamtleitung des
Historischen Vereins für Mittelbaden als ein weithin anerkanntes, gut verwaltetes
, aber auch verpflichtendes Erbe mit seinen rund 3 000 Mitgliedern übergab
. Seither bemüht sich Oberstudiendirektor Mechler, in noch reicherem
Maße nach seiner Pensionierung im Jahre 1973, mit Erfolg, Bewährtes zu erhalten
, zu vertiefen und zu fördern, aber auch durch neue Aufgaben und Ziele
die Aktivitäten in den über 30 Mitgliedergruppen des Historischen Vereins in

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