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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 168
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des Ettenheimer Banners unter Karl Heinrich Schnauffer gelang es, bewaffnet
aus der Stadt zu entkommen und nach Heidelberg zu marschieren. Mit Hülfe
dieser Braven wurde es auch dem Obersten Mercy und von Corvin nebst . . .
anderen Offizieren möglich, auf einer Lokomotive die Flucht nach Heidelberg
zu bewerkstelligen."86

Beim Rückzug, bei dem man sich wahrscheinlich in mehrere Gruppen aufteilte
, kamen viele in Gefangenschaft. So soll eine Gruppe, bei der sich der spätere
Lammwirt Wilhelm Müller befand, in der Kirche in Hockenheim eingesperrt
worden sein. „Eine Schar unter Geometer Vinzenz Jäger . . . nahm
den Weg übers Gebirge, um mit den Preußen nicht in Berührung zu kommen,
und kam erst nach langen Irrfahrten nach Hause."87

Aus einer Randbemerkung von Gschrey vom 4. 7. geht hervor, daß das erste
Aufgebot Anfang Juli zurückkehrte. („Da die ganze Mannschaft des ersten
Aufgebots zurückgekommen, ad acta; Gschrey").88

Ein Teil der Bürgerwehr wurde beim Rückzug vermutlich von den Preußen gefangengenommen
oder hatte sich in die Bundesfestung in Rastatt geflüchtet,
die am 29. 6. von den Bundestruppen eingeschlossen wurde.

„Die Volkswehr von Euenheim befand sich in der Festung Rastatt; man hörte
, daß die dort eingeschlossenen Wehrmänner Mangel an Lebensmitteln haben
sollten."89

Die republikanische Herrschaft in Euenheim

Sofort nach dem Gelingen der Revolution wurden für ein neues Einkammerparlament
, die „Konstituierende Landesversammlung", Wahlen ausgeschrieben
.

In einem Bericht des Oberamtmanns Häfelin vom 1.8. 1849 über die „Hochverräther
" wird der Ausgang der Wahl erwähnt: „Dann wurde er als Abgeordneter
in die s.g. constituierende Versammlung gewählt, dort zum Viceprä-
sidenten erhoben und funktionierte in derselben bis zu ihrer Auflösung."90 —
Die Rede ist hier von Rechtsanwalt Achaz Stehlin.

„In der ersten öffentlichen Sitzung (11. Juni) . . . wurden die Wahlen geprüft
und ... für unbeanstandet erklärt. 46 Deputierte waren von 74 damals
gewählten und hier angeführten Mitgliedern anwesend: . . . Stehlin ... .
In der zweiten, am Nachmittage des 11.6. abgehaltenen öffentlichen Sitzung

86 F. Sigel, Denkwürdigkeiten aus den Jahren 1848 und 1849. Hrsg. W. Bios, Mannheim 1902, S. 128

87 Ferdinand, S. 65 und 66

88 GA vom 25. 6. 1849

89 GLA 240/4

90 GLA 236/8535

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