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Heimatmuseum
laufende Stadtmauer hinaus und wird von einem mächtigen Eichenpfosten getragen
, eine Konstruktion, die erst nach Verfüllen des Stadtgrabens (an dieser
Stelle wohl 2.H. 18. Jht.) ermöglicht wurde. Das Fachwerk des Obergeschosses
ist einfach gehalten; die schmückenden, geschweiften Andreaskreuze unter
den Fenstern sind Zutaten aus der Zeit um 1935, als das Fachwerk freigelegt
wurde. Bekrönt wird das Gebäude von einem Mansarden-Walmdach.
Im Jahre 1788 wurde das Amt Steinbach aufgelöst. Markgraf Karl Friedrich
hatte im Zuge seiner Verwaltungsmaßnahmen und Einsparungen die einstigen
Ämter Steinbach, Bühl und Stollhofen zu einem Amt Yburg zusammengelegt
mit Sitz in Bühl. Von 1819 bis zur Erstellung eines neuen Forstgebäudes 18924
(heute Polizeiwache) diente das Amtshaus der Steinbacher Forstverwaltung,
welche als einzige staatliche Behörde im Ort bis 1972 bestand. Der Name „Altes
Forsthaus" ist bis heute im Volksmund geblieben.
1863 wurden die Steinbacher Zünfte aufgehoben und das Zunftvermögen (460
Gulden) zur Gründung einer gewerblichen Fortbildungsschule gestiftet, die
1870 eingerichtet wurde5. Im ersten Viertel unseres Jahrhunderts befand sich
die Gewerbeschule im alten Amtshaus. Von 1927 bis 19516 hatte der 1884 ge-
4 freundl. Mitteilung von Rudolf Liebich
5 K. Reinfried, a.a.O., (1913), S. 11 und 42
6 freundl. Mitteilung von Roman Volz
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