Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
62. Jahresband.1982
Seite: 314
(PDF, 76 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0316
Eine endgültige Wertung des komplizierten Befundes kann erst nach der vollständigen
Ausgrabung erfolgen. Doch läßt sich schon jetzt feststellen, daß es
sich bei diesem großzügig dimensionierten Bau, der dicht an der römischen
Hauptstraße lag, nicht um einen Gutshof, sondern wahrscheinlich um ein
Rasthaus handelt. Dafür sprechen die Lage, die Größe des Gebäudes, die Anordnung
der Räume, die Integrierung zahlreicher Funktionen in das Gesamtgebäude
ebenso wie die Zusammensetzung des Fundmateriales. Hier übernachteten
also römische Fernreisende in komfortablen Zimmern, hier wurden
sie bewirtet, und hier konnten alle notwendigen Reparaturen an den Reisewagen
durchgeführt werden. Vorhanden waren natürlich auch Ställe für Pferde.

Ob diese Herberge zivilen Charakter hatte wie eine Herberge bei Lahr8 oder
doch eher militärischen, wie es die Legionsziegelstempel und die Errichtungszeit
nahelegen, läßt sich jetzt noch nicht sicher aussagen9. Fest steht jedoch,
daß es sich um eines der größten römischen Einzelgebäude in der Ortenau
handelt, dessen teilweise gute Erhaltung bald bei der Bevölkerung und der Gemeindeverwaltung
den Gedanken an eine Restaurierung aufkommen ließ.
Diese Restaurierung wird nunmehr durch den Archäologischen Arbeitskreis
und die Gemeinde mit Zuschüssen des Landesdenkmalamtes, des Ortenau-
kreises und der Gemeinde Hohberg durchgeführt, worüber später mehr zu berichten
sein wird10.

8 G. Fingerlin, Zwei römische Straßenstationen im südlichen Oberrheintal. Denkmalpflege in Baden-
Württemberg 1/1976, S. 27ff.

9 Eine solche allerdings wesentlich kleinere Station wurde bei Friesenheim ausgegraben und restauriert. W.
Struck, Späthallstattzeitliche Siedlungsspuren und eine römische Straßenstation bei Friesenheim, Ortenau-
kreis. Archäol. Nachrichten aus Baden 16/1976, S. 27ff.

10 Für die Unterstützung der unter Leitung von J. Naudascher, Mahlberg stattfindenden Restaurierung ist vor
allem Herrn Bürgermeister Löffler, Herrn H. Löffler, Herrn Hofstetter und Herrn Gnädig (Hohberg) zu
danken.

314


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1982/0316