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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0056
Keckenheim

1360 Kegensheim, 1618 Keckenheim, Keckenen.

Südlich von Altenheim zwischen Enz (alte Elz) und Rhein und östlich an die
Heimenau anschließend liegt das Gewann Keckenheim; die Nordgrenze bildet
der Keckener Graben, der auf der Rheinkarte von 1852 noch „Elzgraben"
heißt. Es ist ein Seitenarm der „alten Elz", der sein Wasser bei Altenheim
dem Rhein zugeführt hat. Nach mündlicher Überlieferung soll früher in
Keckenheim ein kleines Fischerdorf gestanden haben. Auffallend ist das
Fehlen jeglicher schriftlicher und kartographischer Hinweise auf die Lage und
Größe dieses Dörfchens. Neuerliche Funde eines Steinbeils sowie von Gefäßscherben
und römischen Leistenziegeln in diesem Gewann weisen auf eine frühe
Besiedlung hin.

Zur Namensdeutung schreibt A. Hausenstein: „In der Bezeichnung ,Keckener
Graben' steckt höchstwahrscheinlich das Wort ,Kicke' oder ,Kecke' (von
,queck' = lebendig) d.h. .Quelle'. Der Keckener Graben ist daher nur ein
Quellgraben, der seinen Namen dem Gewann .Keckenen', d.h. Heim bei den
Quellen, .Keckenheim' verdankt."17 Ein altes Lagerbuch aus dem Jahre 161818
bringt noch die anfängliche Schreibweise ,im Keckenheim'. Demgegenüber
steht aber der älteste greifbare Gewanname aus dem Jahre 1360 „Kegensheim",
und beim Keckener Graben kann von einem Quellgraben keine Rede sein.
Eine stichhaltige Namensdeutung gibt es bis heute nicht.

Ein Güterverzeichnis des St. Andreashospitals in Offenburg vom Jahre 1360
nennt sieben Äcker in „Kegensheim", die nur an das Kloster Schuttern zehntpflichtig
waren; diese fehlen aber in dem Verzeichnis von 1339 in Karlsruhe
(„Künigüter so in das Gotshaus -Schuttern Zehenden gehören"). Möglicherweise
ist Keckenheim zwischen 1339 und 1360 im Dorf Altenheim aufgegangen
.19

In demselben Güterverzeichnis von 1360 heißt es: „8 taun matte heißent Fronmatte
und ligent an der Werbe." Ein kleines Gewann südlich vom Keckener
Graben hieß noch im vorigen Jahrhundert „beim Fromattensteg". Ob die
Fronmatten mit dem ehemals auf dem Ichenheimer Teil der Heimenau gelegenen
Meierhof oder einem Fronhof in Keckenheim in Beziehung gestanden haben
, ist nicht zu belegen.

Neben dem Keckener Graben verläuft von dem alten Flußbett der Enz (Elz)
zum „Grabenköpfl" die schon 1360 erwähnte „Keckener Werb", ein kleiner
Damm, der früher einmal als Schutz für den Altenheimer Bann gegen Hochwasser
errichtet worden ist.

17 Albert Hausenstein, Eine Ortsgeschichte aus der Ortenau. Veröffentlichung des Offenburger Tageblatts
vom 29. Aug. bis 17. Sept. 1929. 11. Fortsetzung (im Besitz des Verf.).

18 Lehensbücher der Herrschaft Lahr-Mahlberg: Altenheim, GLA Karlsruhe 67/704—706.

19 Theobald Adam und Hanna Kappus-Mulsow, a.a.O., S. 22.

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