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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0057
Daß der undurchdringliche Rheinwald Anfang 1700 schon in Keckenheim begonnen
hat, zeigt ein Vermerk von Pfarrer Christian Samuel Lotzbeck im Kirchenbuch
über eine plötzliche Flucht der Bevölkerung in die Rheinaue wegen
Überfall des Dorfes durch 20 „Marodeurs" am 14. September 1713: „Meine
Frau und Kinder sind auff dem Wagen bey dem Keckener Graben von dem
Knecht in die dicksten Hecken geführt worden."20

Der Alte Woh

1583 Altwog, 1598 im alten wog, 1611 der alte Wog, 1659 Altwog, 1675 Alt
Wog, 1712 der alte Woh, 1762 im alten woh, 1783 Alte wag, 1850 Alte Waage,
1887 Alte Wage

Waag, Wag, ahd.wäc bedeutet 1. stehendes, tiefes Wasser, 2. Fluß, Bach.

Nach Kolb ist Altwog ein abgegangener Ort bei Altenheim21, nach der Urkunde
von 1599 „ein büni im alten wog auserhalb der werben gelegen, so vor
jaren wegen einasung deß Reins wüst gelegen, jetzmalß aber, dieweil er sich
abgewendt, wiederumb . . . gepawet und genutzet würdet."22

Das Gewann liegt nordwestlich von Altenheim zwischen den alten Hanfrötzen
und dem Mühlbach. „Als ältesten bewohnten Platz unserer Gemarkung bezeichnet
die Überlieferung das Gewann „Alter Woh". Es soll dort ein Fischerund
Schifferdörflein gestanden sein."23

K. Fr. Reinmuth, Ende des vorigen Jahrhunderts Hauptlehrer in Altenheim,
schreibt 1895: „Altenheim soll sich vom Alten Woh ableiten. In einem Gewann
. . . etwas westlich vom Dorf, welches fälschlich geschrieben „Alte
Wag", im Volksmund aber „Alter Woh" genannt wird, fanden sich auf den
Äckern alte Baureste, die vom Mutterdorf herrühren sollen."24

Landwirte Altenheims wissen zu berichten, daß man beim Anlegen von
Zuckerrübenmieten immer wieder auf altes Gemäuer stieß; ein Großonkel erzählte
mir 1922, daß er dort beim Pflügen vor dem ersten Weltkrieg ein verrostetes
Schwert gefunden habe. Anläßlich einer Bannbegehung im Oktober
1982 wurde von Landwirt Werner Marx, Kehlerstraße 66 auf seinem Grundstück
in der Nordecke dieses Gewanns ein solcher Platz genau lokalisiert; bei
dieser Gelegenheit wurden dort auch infolge des neuerlich tiefen Pflügens römische
Leistenziegel und Teile von Kacheln gefunden.

20 wie 19, S. 83.

21 Johann Baptista Kolb, Historisch-statistisch-topographisches Lexikon von dem Großherzogtum Baden.
Lahr-Mahlberg: Altenheim. Karlsruhe 1813.

22 Berthold Albrecht, Die Wüstungen des Kreises Offenburg. Manuskript 1922, S. 7 (im Besitz von Dr. Dittler,
7640 Kehl-Goldscheuer).

23 Theobald Adam und Hanna Kappus-Mulsow, a.a.O., S. 40.

24 Karl Friedrich Reinmuth, Beschreibung des Ortes Altenheim und seiner Gemarkung im Amtsbezirk Offenburg
. Manuskript 1895, S. 38 (im Besitz des Verf.).

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