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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0059
Neben der Fruchtbarkeit der Rheinaue, dem Rhein als Nahrungsquelle und
Verkehrsverbindung kam bei der Altenau noch etwas anderes hinzu, das für
das Weiterbestehen dieser Rheinsiedlung förderlich war, die Schutzfunktion
dieses Siedlungsplatzes, nicht nur in dem kriegsbewegten 17. und 18. Jahrhundert
. Die Bevölkerung konnte sich in Kriegszeiten immer wieder dorthin zurückziehen
und fühlte sich sicher. Was auch die ersten Siedler bei der Suche
nach einem solchen Platz wie die Altenau bewegt haben mag, neben der Sicherstellung
der Ernährung hat auch die Sicherung gegen Feinde dabei eine
Rolle gespielt; gerade sie kam in späteren Jahrhunderten noch der Bevölkerung
der nahegelegenen Orte zugute.

Der Siedlungsbeginn ist in diesem Falle auch nicht annähernd anzugeben.
Möglicherweise erfolgte die Besiedlung vom benachbarten Straßburg aus rhein-
aufwärts.

Während des Dreißigjährigen Krieges standen in der Altenau noch etliche
Häuser. Die Insel war Eigentum der Gemeinde Altenheim und wurde mit dem
sich daraufbefindenden Hof und Feldern verpachtet. Der früheste bekannte
Pächter hieß Negelin (Nägelin).

Vom 10. Juli 1646 liegt eine Urkunde vor, wonach die Markgräfin zu Baden
und Hochberg, Anna Amalia, als Vormund des Johann und Ernst Casimir,
Grafen zu Nassau — Saarbrücken und Saarwerden, Herren zu Lahr, die Altenau
an Johann Ludwig von Landsberg, wohnhaft in Mutzig, anstelle einer Schuld
von 4 000 Reichstalern übergab.28

In den Papieren der Altenheimer Fischerzunft wird aus dem Jahre 1767 von
Streitigkeiten mit Eschau über das Fischrecht berichtet, nachdem der Rhein einen
Wasserlauf weggeoßt hatte, der vorher die Grenze zum Eschauer Bann
bildete.

Auf der Altenau befand sich Anfang 1600 ein Hof, der „Altenheimer Meyerhof
", wie er 1676 genannt wird. Der bereits erwähnte früheste Pächter, Sebastian
Negelin (Nägelin), war ein Bürger von Straßburg. Seine Nachfolgerin
war die Tochter Anna, geboren um 1626; sie war dreimal verheiratet (1684 mit
Martin Reütter, 1653 mit Martin Marx, 1667 mit Caspar Miller, „Metzger in
der Altenau"). Anna Nägelin starb 1676 als „Meigerin auf dem Altenheimer
Höf über dem Rhein". Nach der Geburt eines Sohnes in zweiter Ehe mußte
Pfarrer Büttner am 12. Dezember 1662 trotz heftigen Unwetters und Hochwassers
auf die Altenau „auf den neuen Hof" zur Taufe fahren, dort übernachten
und konnte erst am folgenden Tag wieder zurück. „Schon am 1. Dezember
1662 war das Wässer so hoch, daß die Bürger morgens die Glocken geläutet
und mit ganzer Gemeinde dem Wasser gewehret haben."29 Seit dem En-

28 Verkauf des Altenauer Hofs (jenseits des Rheins): Urkunde von 1646. Archivalien der Gemeinde Altenheim.

29 Kirchenbuch Altenheims 1634—1784. Pfarrarchiv Altenheim.

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