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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0064
Über den Schneidhof schreibt A. Hausenstein: „Von ahd.'sneida = Schneid,
Schnaid, Schnait, d.h. „ausgehauener Waldweg' abgeleitet, stellt sich diese
Flur somit heute als eine Stätte vor, wo vor alter Zeit an einem solchen Waldweg
ein Hof sich erhoben hat."39

Nach dem Bericht von K. Fr. Reinmuth war auf dem Schneidhof im vorigen
Jahrhundert eine „Feldbachstein-Brennerei. Zu Backsteinen und Ziegeln wird
in der Nähe der Schutter Lehm gegraben und auf dem Schneidhof und in der
hiesigen Ziegelhütte verarbeitet."40

Im Vergleich zu heute erstreckte sich noch 1786 das Gewann „Schneidhof"
weiter nach Süden bis zur Biegung des Rohrburger Wegs, wo bis zum Jahre
1921 eine bescheidene Ziegelhütte stand, die von Bernhard Schuh aus Kittersburg
betrieben wurde. Sein Sohn Karl hat diese alte Anlage damals abgerissen,
zwischen Kittersburg und der Kittersburger Mühle in der Nähe der Schutter
wieder aufgebaut und dort bis zum Jahre 1942 Lehm gegraben und Backsteine
hergestellt. Als 1942 Ernst Schuh, der Sohn des letzteren, einrücken mußte,
wurde der Ziegeleibetrieb eingestellt.

Der auf dem Schneidhof zur Backsteinherstellung benötigte Lehm wurde in
der nächsten Umgebung entnommen; vielfach waren Italiener dazu eingestellt
. Die Herstellungsmethode, wie sie bis zum Schluß geübt wurde, entsprach
noch der in den vorangegangenen Jahrhunderten. Angesichts der geringen
Zahl an Arbeitsgeräten (Hacken, Schaufeln, Tisch, Wasserkiste, zwei
Formen) und der körperlich schweren Arbeit konnte nur durch große Handfertigkeit
und Erfahrung im Setzen der Steine in dem primitiv gebauten Ofen
ein einigermaßen lohnender Ertrag erzielt werden. Reich wurde keiner dabei.
Bei der Beschäftigung von 3 Arbeitskräften betrug die Tagesproduktion
1 000 Steine; gebrannt wurden jeweils 30 000 Steine auf einmal, die Brenndauer
war 3—4 Wochen. Eintausend Steine brachten damals einen Erlös von
29 — Mark!

Über das Bestehen einer weiteren Hofanlage gibt es außer dem Gewann-Name
keine Unterlagen.

Rohrburg

1300 curia Wilre apud Altheim, 1343 Wilre prope Mülnheim, 1357 Rorburg,
1373 in dem banne zu Rorburg, 1432 Roreburg, 1550 Rorburg.

Das heutige Gewann Rohrburg liegt nördlich von Müllen an der linken Seite
der Schutter. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts ist die früher selbständige
Gemarkung in der Gemarkung Altenheim aufgegangen.

39 Albert Hausenstein, a.a.O., 11. Fortsetzung.

40 Karl Friedrich Reinmuth, a.a.O., S. 37.

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