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Wirtschaft und Bevölkerung in den Amtsbezirken
Achern und Bühl 1850 bis 19141
Gudrun Schultz
Als im Rahmen der Gebietsreform am 1. Januar 1973 der Landkreis Bühl aufgehoben
und die Gemeinden auf den Landkreis Rastatt und den Ortenaukreis
verteilt wurden, lebte die Verwaltungsgrenze wieder auf, die die 1924 zusammengeschlossenen
Amtsbezirke Achern und Bühl seit den Verwaltungsreformen
und Gebietsumgliederungen in Baden im frühen 19. Jahrhundert getrennt
hatte2. Allerdings hatten die beiden Amtsbezirke immer zur gleichen
höheren Gebietseinheit gehört3, während ihr Gebiet heute zu verschiedenen
Regierungsbezirken zählt. In der Gebietsreform von 1973 wurde ein Raum erneut
geteilt, der wie in der landschaftlichen Gestalt, geprägt durch die Dreigliederung
Schwarzwald, Vorbergzone und Rheinebene, auch in seiner wirtschaftlichen
und bevölkerungsmäßigen Struktur und Entwicklung zumindest
seit der einheitlichen Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden recht einheitliche
Züge aufweist.
Die Bevölkerungsentwicklung
Im gesamten 19. Jahrhundert gehörten die Amtsbezirke Achern und Bühl zu
den volkreicheren Gegenden Badens. Für das Großherzogtum errechnet sich
für das Jahr 1834 eine Bevölkerungsdichte von 80,84 Einwohnern je
Quadratkilometer4, im Amtsbezirk Achern lebten dagegen 110,28 und im
Amtsbezirk Bühl 118,67 Menschen auf der gleichen Flächeneinheit5. Dieser
Abstand verringerte sich jedoch allmählich, wurde aber erst nach dem Zweiten
Weltkrieg ausgeglichen bzw. ins Gegenteil verkehrt6.
Bevölkerungswachstum
Schon seit der Mitte des 19. Jahrhunderts blieb aber das Bevölkerungswachstum
in den beiden Amtsbezirken hinter dem durchschnittlichen Wachstum im
Großherzogtum zurück.
Besonders die Krisensituation infolge der wirtschaftlichen und sozialen Erschütterungen
, die in die politischen Unruhen der Jahre 1848/49 einmündeten
, wirkte sich in den überwiegend landwirtschaftlich und kleingewerblich ge-
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