http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0171
Kurhaus Sand
Archiv: Bert Oser Achern
Abnahme des Fremdenbesuchs in Achern und Umgebung"0, so wurden 1885
am Mummelsee und am Edelfrauengrab (Ottenhofen) und 1887 am Breitenbrunnen
neue Gastwirtschaften konzessioniert, die durch den Touristenverkehr
veranlaßt waren und „im Stile des Plättig und Sand als Luftkurhotel betrieben
werden sollten"1".
Die erste Blütezeit dieser Hotels trägt noch die Züge eines großbürgerlichen
Tourismus, der eng an die ältere „Badereise" anschließt, die im Weltbad Baden
-Baden einen typischen Standort besaß. Die zweite Phase des Fremdenverkehrs
im 19. Jahrhundert war im wesentlichen getragen von gehobenen Beamten
und Angestellten mit eigenem Vermögen. In der dritten Phase nahmen
auch mittlere Beamte und Angestellte ohne Eigenbesitz am Tourismus teil."2
Die Gästeschichten der zweiten und besonders der dritten Phase bevorzugten
die „Sommerfrische" in den noch ländlichen Siedlungen der oberen Schwarzwaldtäler
. Hier war die Nähe zur Natur gegeben, und es standen gute und vergleichsweise
billige Gasthöfe zur Verfügung. Ansatz für das Unterkunftsund
Verpflegungsangebot an Fremde war auch hier zunächst der Ausflugsverkehr
gewesen. Mit zunehmender Intensität des Fremdenverkehrs und mit dem
Übergang zum längeren Aufenthalt paßte sich das Gastgewerbe den neuen Bedürfnissen
an: Gasthäuser wurden vergrößert, neue Häuser entstanden, und
vor allem — kennzeichnend für diesen Fremdenverkehrstyp — wurden auch
Privatquartiere zur Verfügung gestellt.
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