Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0179
des Verkehrsproblems im Wolftal und dem Bau einer „schmalspurigen Straßenbahn
" von Wolfach nach Rippoldsau; die Teilnehmer forderten für Personenverkehr
und Gütertransport (Holz, Steine) eine „normalspurige Sekundärbahn
". Otto Goeringer hatte schon vorweg eine Wiesbadener Gesellschaft
beauftragt, die Frage der Rentabilität zu prüfen, und hatte positiven Bescheid
bekommen. Bedenken schienen nur gegeben wegen der „streckenweise sehr
erheblichen Bauhindernisse" und für den Fall, daß der Geländeerwerb sich als
zu kostspielig erweisen sollte.

Planung ä fonds perdu

Im o.g. Brief informierte Kneitl die fürstliche Verwaltung sehr detailliert über
diese Versammlung, zu der der Rippoldsauer Badbesitzer alle Gemeinderäte
des Wolftals, Behördenvertreter und Privatinteressenten eingeladen hatte —
nach Schapbach in den „Ochsen". Wortführer dieser „Bürgerinitiative" waren
neben Goeringer der Schapbacher Holzhändler Karl Armbruster, der Sägewerksbesitzer
Andreas Roth in Oberwolfach und der Rippoldsauer
F. F.-Oberförster Kneitl. Das einstimmige Ergebnis war: Der Bau einer nor-
malspurigen Nebenbahn von Wolfach nach Rippoldsau7 wurde als „in höchstem
Grade erwünschens- und erstrebenswerth" bezeichnet und eine rasche
Planung und baldige Realisierung gefordert. Sofort wurde ein Aktionskomitee
gewählt: Otto Goeringer als Vorsitzender, fünf Beiräte, Kneitl als Schriftführer
. Goeringer ließ sich von den Beteiligten eine erste Planungsrate von
3 000 Mark bewilligen, die natürlich „ä fonds perdu" bezahlt würden, wenn
das Projekt nicht realisiert werden könnte.

Kneitl erreichte es rasch — und dies zeigt das große Interesse auch seiner Donaueschinger
Dienstherren —, daß die Fürstenberger 500 Mark als Planungsbeitrag
leisteten. Rippoldsau und Oberwolfach zahlten je 500 Mark, Schapbach
700, der Rippoldsauer katholische Stiftungsrat8 (großer Waldbesitzer!)
500 Mark; Goeringer selbst steuerte auch 500 Mark bei.

Staats- oder Privatbahn?

In den folgenden Jahren wurde viel geplant und gearbeitet in dieser Angelegenheit
, eine Trasse wurde ausgesteckt, viele Tunnels wurden vorgesehen; der
Bahnhof Rippoldsau sollte erbaut werden beim „Klösterle", (wo heute der
Minigolfplatz zu sportlichem Spiel einlädt), vielleicht aber auch noch weiter
talabwärts. Die Euphorie wurde jedoch mächtig gedämpft, als am 8. März
1896 eine unheilvolle Hochwasserkatastrophe die Talbevölkerung in
Schrecken und Not versetzte und erst einmal sehr viel Geld aufgebracht werden
mußte, um die großen Schäden zu beheben, die im ganzen Wolftal zu beklagen
waren.

7 Unterlagen im Gemeindearchiv Bad Rippoldsau-Schapbach

8 Vgl. A. Schmid, Kloster und Pfarrei Bad Rippoldsau. 1965

177


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1983/0179